Interview mit Olli Myllys

Hallo Olli,

 

nachdem du nun über
ein halbes Jahr bei uns in Halle bist wird es aller höchste Zeit das unsere Fans dich ein Bisschen besser kennen lernen. Fangen wir also ganz am Anfang an. Wie entstand der Kontakt zu unserem Verein und was hat dich letztendlich dazu bewegt, den großen Schritt von Finnland nach Deutschland zu wagen?

 

Es hat eigentlich alles mit einem Scherz angefangen. Wir fragten uns warum wir nicht einfach mal das Land verlassen könnten, um etwas Neues kennen zu lernen, und auch um uns selbst zu testen. Der Bruder meiner Freundin Hanna-Kaisa hat in der Schweiz gespielt und lebte dort zwei Jahre lang. Wir haben gesehen, wie einfaches gehen kann. Warum es also nicht einfach versuchen?

Der Kontakt entstand dann ganz klassisch per E-Mail mit Stefan Luther. (Sektionsleiter der Saalebiber) Er war sehr hilfsbereit und half uns bei allen möglichen Dingen. So organisierte er für uns unvergessliche Tage mit Trainingseinheiten, Stadtführung und einem Heimspiel. Und ja, was soll ich sagen, hier sind wir nun.

 

Wie war dann letztlich dein Start?            

Der Anfang war wirklich toll. Ich erinnere mich noch als wir zum ersten Mal unser neues Zuhause sahen und jede Menge Spieler für uns schon Möbel aufbauten, Essen machten und wir bereits einen vollen Kühlschrank vorfanden. Die Leute hier sind wirklich sehr nett und hilfsbereit, das hat den Start für uns einfach gemacht. Dafür sind wir sehr dankbar.

 

Was gefällt dir an Halle und was so gar nicht?

Die Stadt ist im Allgemeinen wunderschön und für uns als Finnen sind die Temperaturen wesentlich angenehmer. Was ich hier nicht mag? Zu kleine Straßen mit zu großen Autos. 😉

 

Lernst du für deinen Aufenthalt hier sogar die deutsche Sprache?

Ja, ich habe bereits ein wenig von der Sprache gelernt und ich hoffe sehr dass es noch besser wird. Allerdings spricht hier auch nahezu jeder Englisch, so dass wir bisher immer zu Recht kamen.

 

Und hast du schon ein paar Lieblingswörter für dich entdeckt?

Freier Tag, Urlaub, Spiel und Bier.

 

Was viele vielleicht noch nicht wissen:

Dein Schwager ist in der finnischen Nationalmannschaft und konnte bei der vergangen Weltmeisterschaft mit seinem Team tatsächlich Gold holen. Wie hast du die WM erlebt?

 

Es war das erste Mal, dass ich live zugeschaut habe und Finnland hat dann auch noch gewonnen. Das erlebst du vielleicht nur einmal so im Leben. Noch dazu waren auch ein paar Jungs von euch mit in Riga, das zeigt schon was für ein floorballverrückter Haufen ihr seid.

 

 

Wenn wir schon einen erfahrenen Spieler aus dem Land des Weltmeisters bei uns haben – worin unterscheiden sich das finnische und deutsche Floorball? Was können wir noch von „euch“ lernen?

Als erstes dachte ich, dass der größte Unterschied im Taktik- und Coaching Bereich liegen würde. Aber jetzt wo ich hier bin, weiß ich, dass dem nicht so ist. Ich denke der Hauptgrund ist, dass wir in Finnland einfach 4 – 6 Mal die Woche trainieren. Und dabei ist es unabhängig, ob du in einer hohen oder niedrigen Liga spielst. Übung macht den Meister.

 

Du bist mittlerweile zum festen Bestandteil des Teams geworden. Neben einigen spektakulären Toren, ist es aber hauptsächlich dein Job, in der Abwehr für Ordnung zu sorgen. Wie kommst du mit unseren Stil, Floorball zu spielen, zu Recht?

Ich denke unser Stil ist wirklich gut. Alle Spieler ackern auf ihren Positionen und machen ihren Job. Gerade in der Defensive wird es bei uns mit viel Laufarbeit, jedem Gegner schwer gemacht, gegen uns zu gewinnen. Noch dazu verfügen wir über zwei gute Torhüter.

 

Was denkst du ist in dieser Saison, nach Erreichen der PlayOffs, noch alles möglich?

Jetzt möchte ich natürlich ins Finale und dieses hoffentlich auch gewinnen. Dafür arbeitet das Team in jeder Einheit hart an sich.

 

Für uns als Verein, sowie auch für dich, ist es die erste Erfahrung mit einem internationalen Transfer. Was würdest du anderen Spielern raten bevor sie diesen Schritt wagen?

Denkt nicht so viel darüber nach. Macht es einfach.

 

 

 

Ein Teil deiner Familie war zum letzten Heimspiel gegen Dresden im Biberbau. Konnten wir sie schon mit dem Biberfieber infizieren?

Ja mein Sohn war beim letzten Spiel anwesend. Ihn hat es tatsächlich sehr gefallen und er wird auch schob bald wieder kommen.

 

Wir sind nun am Ende angelangt. Das ist die Gelegenheit für dich, den Fans noch ein paar Worte mitzugeben.

Als Erstes möchte ich mich bei allen Fans bedanken, ihr sorgt für eine tolle Atmosphäre rund um die Spiele. Ich hoffe dass ihr die Halle in den PlayOffs zum Kochen bringt.  Noch dazu gibt es die vielen freiwilligen Helfer, welche die Heimspiele zu einem kleinen Event machen. Das ist echt bemerkenswert.

 

Vielen Dank das du dir die Zeit genommen hast!

Sehr gern!