Der Pokal hat seine eigenen Gesetze

Auslosung:

Am kommenden Samstag (23.10.) findet die zweite Runde im Deutschen Floorball Pokal statt. Und wer hätte es gedacht, die Saalebiber dürfen in dieser doch tatsächlich zu einem Auswärtsspiel antreten. Als besonderes Highlight handelt es sich darüber hinaus (mal wieder) um eine mehrstündige Reise. Ziel wird die bayrische Landeshauptstadt München sein. Generell ist die Bewegung Richtung Süden im Tierreich, um dem vermeintlich angenehmeren Klima zu folgen, durchaus beliebt. Aber Biber bleiben eben Biber und werden auch keine Vögel mehr. Somit sind Touren solcher Art im Herbst/ Winter witterungsbedingt eher verpönt. Die Losfee ist somit zweifelsfrei keine Sympathisantin der Hallenser. Zumal diese Spielrunde auch noch mit solchen Sonntagsausflug-Charakter anmutenden Duellen aufwartet wie Floorball Griedel vs. Floorball Mainz, USV TU Dresden vs. Unihockey Igels Dresden oder gar Baltic Stroms II vs. Baltic Storms.

Dass die Erstligisten eine weitere Runde gar nicht im Lostopf gewesen sind und ihnen somit von vornherein eventuelle größere Reisestrapazen erspart bleiben, muss einfach zur Kenntnis genommen werden. Natürlich kann nun argumentiert werden, dass der Spielplan der ersten Liga irgendwie realisiert werden muss. Aber diese Begründung wird mitunter von den gleichen Leuten ins Feld geführt, welche (Corona hin oder her) entschieden haben, die Ligagröße auf zwölf Teams zu erhöhen. Andere wiederum stellen den sportlichen Mehrwert von Partien in Frage für die ein Erstligist in die Provinz oder an die Enden unserer Republik fahren soll, um sich mit Regional-, Verbandsligisten oder eigens für den Pokal gegründeten Spielgemeinschaften zu messen. Bei Erstrundenergebnissen von 20:3, 22:1 oder 29:0 stellt sich diese Frage aber auch unabhängig von der Beteiligung der Erstligavereine. Solche Spiele samt den damit verbundenen Reisen kosten Kraft, Nerven, Zeit und am Ende aber auch Geld. Und da es schön ist, wenn sich vermeintlich kleinere Vereine dazu entscheiden das Abenteuer und die Herausforderung Pokal anzunehmen, tun sie dies aus freien Stücken. Für die Erst- und Zweitligisten ist die Teilnahme jedoch obligatorisch. Die Erstligisten können sich, wie bereits erwähnt, immerhin noch mit einem Freilos in den ersten beiden Runden trösten. Zum Abschluss lassen wir es an dieser Stelle auch einfach mal unkommentiert, dass man im Anschluss an die Auslosung auf den offiziellen Seiten und Kanälen des Verbandes vergeblich nach einer Übersicht der Begegnungen suchte.

Gegner:

Der FC Stern München ist kein Unbekannter für die Saalebiber. In der Saison 2018/19 spielte man gemeinsam in der Staffel Süd-Ost der Zweiten Liga. Beide Spiele konnten die Hallenser seinerzeit für sich entscheiden. Vor allem der 9:6 Heimerfolg dürfte in diesem Zusammenhang noch vielen im Hinterkopf sein. Die Biber lagen fünf Minuten vor dem Ende mit 4:6 zurück und es lief wirklich nicht viel zusammen. Dann gab es die ominöse Auszeit und anschließend drehte man die Partie noch fulminant zu seinen Gunsten. Aber auch das Rückspiel in München soll nicht unerwähnt bleiben. Mit einem guten Spiel, wenn nicht sogar dem besten, weil souveränem, (Auswärts-) Spiel der damaligen Spielzeit, konnte man auch diesen Vergleich mit 8:1 für sich entscheiden. Am Ende der Saison mussten die Münchner wieder in der Regionalliga antreten. Durch diese sind sie in der Saison 2019/2020 relativ problemlos durchmarschiert und finden sich somit seit der Spielzeit 2020/21 innerhalb der dreigleisigen Zweiten Liga in der Staffel Süd-West wieder. Die bisherigen Ergebnisse im Saisonverlauf lassen nur schwerlich Rückschlüsse auf die wahre Stärke des FC zu. In der ersten Pokalrunde setzte man sich in einer spannenden Partie beim Regionalisten Kaufering II mit 10:9 (n.V.) durch. In der Liga gab es zum Auftakt eine knappe 2:3 Niederlage auswärts in Ebersgöns. Im darauffolgenden Heimspiel verlor man mit 7:8 (n.V.) gegen Calw. Wenn man etwas aus diesen bisherigen Resultaten ziehen kann oder möchte dann die offensichtliche Tatsache, dass die Spiele mit Münchner Beteiligung bis zum Ende knapp und ausgeglichen sind.

Personal:

Für dieses Aufeinandertreffen muss Trainer David Lachnit leider auf einige Akteure verzichten. Allen voran fehlt Kapitän Fabian Baierl urlaubsbedingt. Die beiden Neuzugänge Janik Arne Hoffmann und Elias Brandl sind im Pokal ohnehin nur für die zweite Mannschaft spielberichtigt. Zudem ist Ben Weise auf Grund seines Studiums der Wirtschaftsinformatik weiterhin zeitlich ziemlich stark eingebunden und fällt aus. Außerdem wird Fabian Lauch aus familiären Gründen nicht zur Verfügung stehen. Somit besteht das Team der Saalebiber aus 11 Feldspieler und 2 Goalies.

Prognose:

Einen wirklichen Favoriten kann man vor diesem Aufeinandertreffen nicht ausmachen. Die eventuellen leichten Vorteile, auf Grund der bisherigen im Saisonverlauf erzielten Ergebnisse, auf Hallenser Seite werden durch die Ausfälle sowie das Auswärtsspiel samt Reisestrapazen neutralisiert. Vize-Kapitän Kay Bläß äußerte sich im Vorfeld folgendermaßen:

„Der Pokal hat ja bekanntlich seine eigenen Gesetze und mit München erwartet uns auch ein nicht unbekannter Gegner. Von daher werden wir versuchen unsere Stärken bestmöglich abzurufen und für den Einzug in die nächste Pokalrunde alles geben, auch wenn wir mit einem schmalen Kader anreisen werden.“

Trainer David Lachnit machte vor allem die Vorbereitung auf diese Partie zu schaffen:

„Wir erwarten ein absolut schweres Spiel. Einmal weil der Gegner ebenfalls in der Zweiten Bundesliga spielt und andererseits, weil die Vorbereitung völlig unbefriedigend gelaufen ist. Einige Spieler haben in den letzten Wochen nur wenig und andere auch gar nicht trainieren können. Dadurch wird es eine Herausforderung sein, sich in den Reihen zu finden. Zudem sind sowohl die personellen als auch taktischen Möglichkeiten bei elf Feldspielern ziemlich begrenzt, da bleibt nur die Hoffnung auf ein erfolgreiches Spiel samt regenerativer Getränke auf der Rückfahrt.“

Die Saalebiber werden also einmal mehr in dieser Saison alles raushauen und als Team zusammenstehen müssen, um am Ende siegreich sein zu können. Wer Interesse hat die Biber zu begleiten und somit als Fan vor Ort zu unterstützen, kann sich vertrauensvoll über die bekannten Kommunikationskanäle an uns wenden.

Verfasser: T-Co CoSt