Insektenfresser empfangen Nagetiere

Spitzenspiel:

Am morgigen Sonntag steht für die Saalebiber die nächste Ligapartie auf dem Programm. Dabei treten sie im insgesamt fünften Saisonspiel zum vierten Mal auswärts an. Die Reise führt in die sächsische Landeshauptstadt Dresden. Dort kommt es zum Duell mit den Unihockey Igels. Der Blick auf die Tabelle offenbart, dass es sich bei diesem Aufeinandertreffen um Erster gegen Zweiter handelt. In diesem Zusammenhang neigt man des Öfteren dazu von einem sogenannten Spitzenspiel zu sprechen. Die Aussagekraft des Tableaus ist zu einem so frühen Zeitpunkt der Spielzeit natürlich (noch) ziemlich begrenzt. Hinzu kommt die Tatsache, dass die Mannschaften auch eine unterschiedliche Anzahl an bisher absolvierten Spielen aufweisen. Außerdem sind Form und Niveau der beteiligten Teams sicherlich wesentlicher als die Positionierung. Vor diesem Hintergrund ist die Bezeichnung Spitzenspiel für diese Partie in tabellarischer Hinsicht also auch nur bedingt angebracht. Und auch was die Performance, zumindest jene der Hallenser, angeht steht seit vergangenem Samstag dahinter ein Fragezeichen. So gesehen kann eine solche Titulierung aus Marketinggründen vielleicht Anwendung finden. Im Endeffekt muss schließlich die Qualität der Auseinandersetzung darüber entscheiden ob diese dem Begriff würdig ist oder eben war.

Gegner:

Die Unihockey Igels Dresden sind mittlerweile ein Dauerbrenner in der Zweiten Liga (Staffel Ost). Seit der Saison 2015/2016 sind sie ein Teil davon. Brisanter Weise schafften die Dresdner in der Relegation der Spielzeit 2014/2015 ursprünglich den Verbleib in der höchsten deutschen Spielklasse ausgerechnet gegen die Saalebiber. Anschließend entschied man sich aber trotzdem für den Gang in Liga Zwei. Dadurch stiegen die Hallenser damals am grünen Tisch in die Erste Liga auf. Seit der Saison 2016/2017 duellieren sich beide Teams regelmäßig um Punkte und die vorderen Plätze der Tabelle. Die Bilanz seitdem ist ziemlich ausgeglichen und meist entschied die Tagesform über den Sieger. In der bisherigen Spielzeit sind die Igels das Maß der Dinge in der Zweiten Liga. Ihre drei Siege in drei Spielen werden zudem durch zwei erfolgreiche Auftritte samt Einzug in die dritte Runde des Pokals ergänzt. Besonders hervorzuheben sind dabei die beiden Derby-Erfolge gegen TU Dresden mit 18:4 und 13:5 sowie ihr Erstrundensieg gegen die Black Pitballs Sankt Wendel mit 29:0 (!).

Personal:

Für dieses Duell steht Trainer David Lachnit quasi (noch) das letzte Aufgebot zur Verfügung. Allen voran fehlt Topscorer Linus Böckel urlaubsbedingt. Unabhängig davon war er in den letzten Wochen aber auch gesundheitlich angeschlagen. Neuzugang Janik Arne Hoffmann wird am Wochenende für die zweite Mannschaft auflaufen. Elias Brandl hat berufliche Verpflichtungen. Ben Weise ist weiterhin auf Grund seines Studiums ausgelastet. Zudem müssen Artur Kempe und Christian Stern aus familiären Gründen passen. Abschließend verletzte sich unter der Woche auch noch Goalie Tim Alscher. Somit wird das Team der Saalebiber aus gerade einmal 10 Feldspielern und 1 Goalie bestehen.

Prognose:

Dresden ist ohne Zweifel der haushohe Staffelfavorit. In Anbetracht der bisherigen Form samt den Ergebnissen sowie der mehr als dünnen Personaldecke auf Seiten der Hallenser, sollte die Waage noch deutlicher als ohnehin schon in Richtung der Sachsen ausschlagen. Die Biber haben eigentlich keine Chance und genau diese wollen sie zumindest versuchen doch irgendwie zu ergreifen.

Kapitän Fabian Baierl schätzt die Situation im Vorfeld der Partie wie folgt ein:

„Konstant gute Leistungen, eine beeindruckende Offensive sowie die eindeutigen Ergebnisse machen Dresden zum Favoriten in diesem Spiel und auf den Staffelsieg. Sicherlich sind wir nicht komplett chancenlos aber dafür muss am Spieltag schon einiges zusammenkommen und optimal laufen. Die letzten Trainingswochen gestalteten sich auf Grund von verschiedensten Einschränkungen diverser Spieler mehr als schwierig. Dadurch ist es unmöglich gewesen sich bestmöglich vorbereiten zu können. Trotzdem wollen wir mit unserer Geschlossenheit so gut es eben geht dagegenhalten.“

Trainer David Lachnit kann seinem Kapitän bei der Bewertung der Aufgabe nur beipflichten:

„Es wird das schwerste Spiel der Hauptrunde, auswärts beim Tabellenführer. Die Favoritenrolle liegt klar beim Gegner und daher können wir befreit aufspielen. Nach einer endlich mal wieder einigermaßen guten Trainingswoche sollten wir uns auch besser präsentieren können als zuletzt im Pokal. Und vielleicht, wenn alles passt, nehmen wir auch etwas Zählbares mit nach Halle.“

Die Saalebiber sind also auch im zweiten Auswärtsspiel der Saison der klare Außenseiter. Die Rolle des Underdogs dürfte dabei jedoch noch größer sein als beim Gastspiel in Quedlinburg. Seinerzeit konnten die Biber überraschen und die drei Punkte mit in die Heimat bringen. Dieses Mal stehen die Vorzeichen allerdings ein ganzes Stück schlechter. Es ist also wieder eine immense Team- aber vor allem Energieleistung von Nöten, um am Ende vielleicht doch erfolgreich sein zu können.

Verfasser: T-Co CoSt