Rumpfmannschaft der Zwooten verliert gegen Chemnitz

Zum 15. Spieltag der Herren Regionalliga Großfeld lud am vergangenen Wochenende der Unihockeyverein Zwigge 07 e.V. ein. Es sollte zum Duell der zweiten Mannschaft der USV Saalebiber Halle gegen keinen geringeren als den Tabellenzweiten der Liga, der zweiten Mannschaft der Floor Fighters Chemnitz, kommen. Die Saalebiber reisten mit zwei Jugendspielern und zwei Spielerinnen aus der Damenmannschaft an, welche auf die bestehenden Reihen aufgeteilt wurden. Man bemerkt schon im Vorbericht: die Zahl zwei sollte dieses Spiel dominieren.

Doch nun zum eigentlichen Spiel. Die Saalestädter reisten mit 10 Feldspielern (zwei Komplettreihen) und einem Goalie an, gegenüber stand eine schlagkräftige Truppe mit 14 Feldspielern und einem Torhüter. Das erste Drittel begann wenig spannend: beide Mannschaften tasteten sich, auf einem eher ungewohnten Hallenboden, ab. Die Saalebiber gaben den Chemnitzern Platz ihr Spiel aufzubauen und standen dank einer Systemumstellung auf „Center“ recht kompakt und sicher in der eigenen Hälfte. Daher ergaben sich in den ersten fünf Spielminuten keine echten Torchancen für die Floor Fighters. Folglich nur, dass das 1:0 für die Chemnitzer nach einem Konter fiel: Die Chemnitzer konnten die Unordnung und fehlende Zuweisung in Reihen der Saalestädter perfekt nutzen und gingen mit 1:0 in Führung. Hinzu kamen unglückliche, aber nicht minder verdiente Tore der Floor Fighters. So wurde zum Beispiel die Führung auf 3:0 durch einen abgefälschten Ball erhöht. Dieser wurde durch einen Bruch des Schlägers unserer Verteidigerin Sarah Geißler unhaltbar für Dario Neitzel im Tor versenkt. Das erste Drittel sollte mit einem Rückstand von vier Toren in die Pause gehen.

Das zweite Drittel ging für die Saalebiber aus Halle sehr gut los. Schon nach dem ersten Wechsel auf Reihe zwei schickte unser Goalie geistesgegenwärtig den durchstartenden Stürmer Tobias Keck passgenau auf Reise. Dieser hatte nur noch den gegnerischen Torwart vor sich und konnte mit einem sauber versenkten Rückhandschuss den Anschlusstreffer markieren. Die Biber fanden immer besser ins Spiel und konnten durch gezieltes Attackieren der Verteidiger das Spiel der Chemnitzer stören. Dies gelang auch Verteidiger Manuel Schulze, welcher nach einer fairen Ballabnahme alleine auf dem Weg zum gegnerischen Tor war. Gleichzeitig bot sich der einschussbereite Stürmer Tim Galetzka auf der gegenüberliegenden Seite an und erwartete sehnsüchtig den Assist. Leider konnte Manuel Schulze diesen nur noch mehr schlecht als recht spielen, da er unsanft vom Goalie der Chemnitzer von den Füßen geholt wurde. Der Ball hoppelte dennoch zum Stürmer, doch leider vergab Tim Galetzka die Chance auf das verdiente Tor. Eine anhaltende Schrecksekunde sollte sich als unbegründet erweisen, da sich die kurzzeitig liegengebliebenen Spieler Schulze und Bastian nur leicht verletzt wieder aufrappeln sollten. Das Schiedsrichtergespann Poppe/Theilig aus Zwickau war sich schnell einig und entschied auf Strafstoß. Stürmer Galetzka hatte noch eine Rechnung offen und bot sich schnell als Schütze an. Leider vergab dieser seine Chance und scheiterte nach einem technisch sauber gespielten Penalty an dem Außenpfosten.
Schon nach drei gespielten Sekunden in Überzahl konnten die Saalebiber durch die sehr gut ausgespielte Variante „fliegender Holländer 3B“ durch einen gezielten Flachschuss von Jeff Klemm das zweite Tor für den USV erzielen.
Die letzten fünf Minuten des zweiten Drittels wollen gar nicht erwähnt werden. Die Mannschaft der Saalebiber brach zunehmend auseinander: es wurden Fehler bei den eigenen Mitspielern gesucht, der Schiedsrichter wurde für eigenes Unvermögen verantwortlich gemacht und die Spielart wurde von beiden Seiten zunehmend rauer. Man lief den perfekt ausgespielten Bällen der Chemnitzer hinterher und war immer den entscheidenden „letzten Schritt“ zu spät. Daher ergaben sich schnell fünf Tore für die Floor Fighters aus Chemnitz, welche die Schwächen der Saalebiber erkannten und mustergültig ausnutzten. Ein trauriger Schlusspunkt für dieses Drittel war, dass auch noch der Wechselschläger von Sarah Geißler bei einem Stockschlag zerbrach. Die Nerven der Spieler des USV Halle lagen blank und man konnte sich gerade so mit einem Stand 2:10 in die Pause retten.

In der Kabine der Saalestädter wurde es zur letzten Drittelpause laut. Der Kapitän sprach fehlenden Einsatz des Einzelnen, fehlendes Wir-Gefühl und fehlenden Siegeswillen an. Tugenden, die im letzten Saisonjahr von der gesamten Mannschaft gelebt wurden und letztendlich einen Aufstieg bedeutet haben. Alle Spieler reflektierten über ihre gezeigten Leistungen im Spiel und kamen gestärkt aus der Kabine. Man stellte das System von „Center“ auf „Spiel mit Spitze“ um und bekam zunehmend Zugriff auf das Spiel. Die Chemnitzer konnten keine zwingenden Aktionen herausspielen und die Distanzschüsse aus zweiter Reihe wurden sehr gut geblockt oder gingen völlig ungefährlich über das eigene Tor ins Toraus. Die Systemumstellung hat sehr gut funktioniert und die Floor Fighters mussten sich bei einem Spielstand von 10:2 nichts einfallen lassen um die Defensive der Spieler des USV Halle zu knacken. Leider konnten sich die Saalebiber nicht mit einem Tor im letzten Drittel belohnen, da herausgespielte Szenen nicht bis zum entscheidenden Pass funktionierten oder ganz einfach das nötige Glück bei der ein oder anderen Situationen nicht zu greifen war. Eine erneute Überzahlsituation für Halle konnte auch nicht für einen Treffer genutzt werden, daher mussten sich die Saalebiber nach 60 gespielten Minuten mit 2:12 geschlagen geben.

2 Zeitstrafen gegen Chemnitz
2 Schläger gebrochen
2 Drittel ohne Tore für die Saalebiber
2 Tore für die Saalebiber
2 Jugendspieler
2 Damen

 

geschrieben von Manuel Schulze