Durch einen souveränen und nie gefährdeten 2:10 Sieg über Stadtnachbar Landsberg konnten die USV Halle Saalebiber das Ticket für die nächste Pokalrunde lösen.
Das Spiel gegen den Underdog nutzte Trainer Gipser um einigen Spielern Spielpraxis einzuräumen, die bisher in der 1. Liga noch nicht so zum Zuge kamen. Daher war es wenig verwunderlich, dass zu Beginn des Spiels noch etwas Sand im Getriebe war. Damit sich Landsberg nicht 60 Minuten vor dem eigenen Tor verschanzen konnte, ließ man die Hausherren etwas kommen und setzte auf Ballgewinne in der eigenen Hälfte, um dann die freien Räume nutzen zu können.
Erwartungsgemäß schlichen sich im Aufbau der Black Lions auch einige Fehler ein und so kam man immer wieder zu den angestrebten Offensivaktionen, ließ dabei aber die nötige Konsequenz vermissen. Gerade im „5 gegen 5“ fehlten die entscheidenden Ideen und so musste in der vierten Spielminute eine Überzahlsituation erhalten, um in Führung zu gehen. Kay Bläß nutzte diese nach ganzen zwei Sekunden aus und schlenzte den Ball zum 0:1 in die Maschen.
Als Knotenlöser stellte sich dieser Treffer allerdings nicht heraus und erst nach der Hälfte des ersten Drittels sollte es wieder im Kasten der Löwen klingen. Wieder agierten die Saalebiber mit einem Mann mehr auf dem Feld und nachdem Roccy Becker von Thomas Osterland bedient wurde, stand es 0:2.
Die „Spezialsituationen“ waren an diesem Tagen völlig unverhofft die Stärke der Saalebiber und als es nach jeweils einer Strafe gegen beide Teams kurz vor Ende des Drittels mit vier Spielern auf beiden Seiten weiterging, stand es plötzlich 0:5.
Erst war es Thomas Osterland, der eine Freischlagvariante erfolgreich abschließen konnte und dann erhöhten Daniel Baumgärtner und erneut Roccy Becker innerhalb einer Minute auf 0:5.
Da Landsberg zu keinem Zeitpunkt den Eindruck erweckte das sie selbst an eine Überraschung glaubten an diesen Tag und von Beginn an eher auf Schadensbegrenzung aus waren, durfte das Spiel zu diesem Zeitpunkt bereits als entschieden betrachtet werden.
Dementsprechend verlief auch das zweite Drittel. Die Saalebiber hatten natürlich mehr vom Spiel, kamen aber gegen die kämpferische Verteidigung zu selten zu wirklichen Großchancen. Erst nach acht Minuten im zweiten Drittel fiel das nächste Tor und dieses war eine Angelegenheit für Arwed Vogel, denn es galt einen Penalty zu verwerten. Für Vogel nicht mehr als eine Pflichtaufgabe.
Der siebte Treffer kam dann endlich einmal im „5 gegen 5“ zustande und wurde durchaus ansehnlich herausgespielt. Kay Bläß schloss die Kombination nach Vorarbeit von Baumgärtner ab.
Im Tor der Saalebiber verrichtete Gunnar Sauer an diesem Tag seine Arbeit und war über weite Strecken beschäftigungslos und wenn doch einmal etwas zu tun war, war er stets zur Stelle. In der 35. Spielminute war er sich allerdings nicht einig mit seinem Verteidiger wer denn nun den Ball nehmen sollte und so bedankte sich der Angreifer der Lions und schoss den ersehnten Ehrentreffer für die Gastgeber.
Eine halbe Minute später sorgte wieder das Duo Bläß/Baumgärtner für den alten Abstand.
Im letzten Drittel verflachte das Spiel zusehends. Viel Stückwerk prägte das Spiel und zudem unterbrach das insgesamt schwache Schiedsrichterduo durch kleinliche Entscheidungen immer wieder das Spiel und machte es so zusätzlich langsam.
Eine Einzelaktion von Thomas Osterland bescherte den Bibern das 1:9 und nach einer Unachtsamkeit in der Defensive konnte Landsberg ihren zweiten Treffer erzielen.
Für das standesgemäße zweistellige Ergebnis sorgte dann ausgerechnet der Ex-Kapitän, Ex-Trainer und Ex-Spieler der Landsberger André Hinniger, der vor der Saison nach Halle wechselte. Nachdem ihm zuvor bereits ein Treffer verwehrt wurde, konnte er in der 49. Spielminute t gegen seinen früheren Verein seinen ersten Treffer für die Saalebiber erzielen.
Wichtigste Erkenntnis des Tages ist die Tatsache, dass die Saalebiber ohne zu Glänzen dennoch souverän in die nächste Pokalrunde eingezogen sind. Da man in der 1. Liga eher selten in die Situation kommt das Spiel machen zu müssen, ist es schwer wirklich etwas aus diesem Spiel mitzunehmen. Dass man vor dem Tor effektiver werden muss, ist bereits länger bekannt.
Schon am kommenden Samstag geht es wieder in der 1. Bundesliga weiter und da finden sich die Saalebiber umgehend in der Rolle des klaren Außenseiters wieder, denn man ist zu Gast bei der mit Legionären gespickten Truppe des MFBC Leipzig.