Derbysieger – Spitzenreiter – Herbstmeister!

Pünktlich zum ersten Advent wurde es weiß in Halle und Umgebung. Höchste Zeit also, um die dicken Socken anzuziehen, eine heiße Schokolade zu kredenzen und tolle Geschichten zu erzählen.

Was bisher geschah:
Es ist leider tatsächlich nötig mal etwas zurück zu schauen. Berichte von den Bundesliga-Bibern gab es ja nun schon länger nicht mehr. Wenn auch der geneigte Biber-Fan sich natürlich selbst informiert.
Geschlossen wurde hier zuletzt mit einem recht negativen Bericht über ein Spiel gegen dieses Konstrukt, das sich in Thüringen formiert hat. Ich mag es immer noch nicht, aber immerhin scheint sich dort mittlerweile eine Mannschaft zu formieren, die die 2. Bundesliga doch halbwegs ernst nimmt.  Aber dies ist nur die persönliche Meinung des Autors!

Nach dem wenig überzeugenden Sieg gegen Rennsteig, gab es einen noch weniger überzeugenden Sieg gegen die Zweitvertretung aus Berlin. Zumal die Begleitumstände mit einer lächerlichen roten Karte zusätzlich für Kopfzerbrechen sorgten.
Es ging knackig weiter und auch wenn es wieder recht knapp war, wurde beim USV TU Dresden der nächste Dreier eingetütet.
So richtig ins rollen kam die Biberbande dann im Heimspiel gegen Döbeln. Nicht den Hauch einer Chance ließ man den Sachsen und sorgte dank der besten Saisonleistung für einen 9:3 Sieg.
Anscheinend sorgte diese Leistung für etwas Übermut, denn gleich beim nächsten Heimspiel gegen die Igels aus Dresden verlor man nach einem herausragenden ersten Drittel völlig den Faden. Einen sicher geglaubten Sieg gab man fahrlässig aus der Hand und konnte am Ende froh sein, dass immerhin noch ein Punkt heraussprang. Erst in der Verlängerung gingen die Dresdner als Sieger vom Platz.
Die richtige Antwort wurde im Süden gefunden. Beim überraschend stark aufspielenden Aufsteiger Ingolstadt/Nordheim traten die Biber zum Spitzenspiel an und sorgten für klare Verhältnisse. Endlich wurde wieder die „Magic Eleven“ auf die Anzeigetafel gezaubert und ein souveräner 6:11 Auswärtssieg gefeiert.  Der Biber ist und bleibt schützenswert!

Als (fast) ungeschlagener Spitzenreiter ging es am gestrigen ersten Advent dann in die Messestadt. Es stand das Spiel der Spiele an. SC DHfK Leipzig gegen USV Halle Saalebiber! Es ist DAS Duell der 2. Bundesliga. Auch wenn es noch nicht um endgültige Positionen in der Tabelle geht, das Prestige dieser Partie überlagert alles.
Die Sachsen machen in dieser Saison einen gewissen Umbruch durch und müssen den Wegfall von einigen Leistungsträgern verkraften. Diese Lücken wurden konsequent mit Spielern aus dem eigenen Nachwuchs aufgefüllt. Dementsprechend wechselhaft sind die Leistungen beim Sportclub in dieser Saison, besonders wenn zusätzlich erfahrene Spieler ausfallen.

Gegen die Saalebiber waren aber selbstverständlich Mann und Maus anwesend und einen Favoriten gibt es in diesem Duell nicht.
Entsprechend zügig ging es von Beginn an zur Sache und die Hausherren sorgten für den ersten Treffer der Partie nach nur drei Minuten. Es dauerte ganze 15 Minuten bis zum nächsten Tor. Eine Strafe der Leipziger bestrafte Fabian Baierl nach Vorarbeit von Daniel Baumgärtner und glich das Spiel aus.
Den Start in das zweite Drittel verschliefen die Biber komplett. Nach nur 46 gespielten Sekunden stand es 3:1 und es sollte noch schlimmer kommen. Die Saalebiber mussten nach fünf Minuten eine Strafe gegen sich hinnehmen und agierten für zwei Minuten in Unterzahl. Doch sie hielten sich schadlos und anschließend wendete sich das Blatt.
In der 32. Spielminute sorgte Tilman Schlosser nach Vorarbeit von Roccy Becker für den Anschluss. Drei Minuten später schoss Kapitän Kay Bläß nach Zuspiel von Linus Böckel den Ausgleich und mit einer Energieleistung brachte Daniel Baumgärtner die Saalebiber in der 38. Minute in Führung.

Mit diesem knappen Vorsprung ging es in den Schlussabschnitt und wieder gelang den Hausherren der bessere Start. Durch zwei weitere Treffer konnten sie das Spiel erneut drehen und die Saalebiber hetzten wieder einem Rückstand hinterher.
Die Spielzeit neigte sich langsam dem Ende entgegen und auf Leipziger Seite liebäugelte man schon damit den Tabellenführer zu stürzen. Doch die Saalebiber waren noch nicht am Ende.
Zwei Minuten vor Spielende beförderte Malte Rielinger den Ball zum Ausgleich in das Leipziger Gehäuse. Es roch nun nach Verlängerung.
Bei noch fünf zu spielenden Sekunden trieb Tim Oberländer den Ball noch einmal noch vorne und erhörte das flehentliche „Schieß!!!“ von der Tribüne. Doch sein Schuss wurde zu einer Bogenlampe abgefälscht. So ziemlich alle schauten dem Ball hinterher, nur Malte Rielinger hielt den Schläger einfach noch mal hin und exakt eine Sekunde vor Spielende landete der Ball zum Derbysieg im Tor!
Fasching bei den Saalebibern, Fassungslosigkeit beim Sportclub.

Nach der Hinrunde rangieren die USV Halle Saalebiber also auf dem ersten Tabellenplatz und können sich über sechs Siege in sieben Spielen freuen.
Eine Pause gibt es allerdings noch nicht, denn am  17.12. startet bereits die Rückrunde. Die Saalebiber müssen nach Neuhaus am Rennsteig reisen und gegen den angepriesenen FC Rennsteig Avalanche antreten. Zum einen dürfte schon die Anreise eine echte Herausforderung werden und zum anderen erwartet die Saalebiber ein mehr oder weniger unbekannter Gegner. Erkenntnisse aus dem Hinspiel kann man sich schenken, denn das Team der „Thüringer“ hat sich zu sehr verändert. Zwar darf man wieder von einer eher defensiven Grundausrichtung des FC ausgehen, aber sicherlich werden sie Offensivaktionen ganz anders gestalten als beim Hinspiel.
Schon jetzt ein „Ski und Rodel gut!“

(SL)