Eine „böse Lektion“ – so bezeichnete das Floorballmagazin die Niederlage der USV Halle Saalebiber am gestrigen Sonntag beim Rekordmeister UHC Sparkasse Weißenfels.
Ohne Zweifel, das Endergebnis von 17:4 ist mehr als deutlich und zeigt den Klassenunterschied zwischen den Saalebibern und Weißenfels auf. Doch diese Tatsache ist nicht sonderlich überraschend und war so vorher zu erwarten.
Die Saalebiber mussten gleich auf mehrere Spieler verzichten. Kapitän Stefan Raab und Alphabiber Thomas Osterland waren genau so nicht mit von der Partie wie Routinier Arwed Vogel und Neuzugang André Hinniger.
Dies bedeutete zum einen, dass die Biberlegende Steve Seidlitz seine Mannschaft noch einmal als Kapitän in der 1. Bundesliga auf das Feld führen durfte und zum anderen das erstmals in dieser Saison nur mit zwei Reihen agiert wurde.
Die Biber fanden sich im Spiel selbstverständlich sofort in der Defensivrolle wieder. Weißenfels bestimmte mit viel Ballbesitz das Spiel und lauerte auf sich bietende Lücken. Die Saalebiber zeigten sich allerdings von Beginn an sehr konzentriert und versuchten das eigene Tor so gut wie möglich zu verriegeln.
Dies gelang bis zur vierten Spielminute und von da an sollte der Torreigen beginnen. Doch das 1:0 der Weißenfelser konnte Roccy Becker zunächst noch einmal kontern. Zwei Minuten nach der Führung eroberte Becker den Ball früh und konnte sich im Alleingang gegen den Torhüter durchsetzen.
Der UHC ließ sich davon kaum beeindrucken, brauchte aber weitere vier Minuten, um die Tormaschine wieder anzuschmeißen. Ab der zehnten Spielminute war der Bann dann aber endgültig gebrochen und die Hausherren nutzten Stellungsfehler der Saalebiber eiskalt aus und konnten bis zur Pause auf 6:1 davon ziehen.
Dieses Zwischenergebnis entmutigte die Spieler der Biber keineswegs und man wollte sich fortan besser auf das Spiel der Gastgeber einstellen.
In bestimmten Bereichen wurde dieses Vorhaben dann auch ab dem zweiten Drittel erfolgreich umgesetzt, sodass im Spiel der Saalebiber eine kontinuierliche Verbesserung erkennbar war.
Allerdings ließ man sich aber auch immer wieder von dem guten Kombinationsspiel der Hausherren überrumpeln. Gerade zum Anfang des zweiten Drittels musste man drei schnelle Gegentore hinnehmen.
In der 25. Spielminute wurde es dann aber wieder einmal lauter in der Stadtbibliothek Weißenfels. Lediglich 160 Zuschauer fanden den Weg in die Halle und 130 davon wollten scheinbar nur einen weiteren Sieg ihrer Weißenfelser beobachten. Die restlichen 30 kamen aus Halle und bejubelten jede gelungene Aktion ihrer Saalebiber. In eben jener 25. Minute gab es dann auch endlich wieder einen Treffer für die Guten zu feiern, denn Eric Kindler konnte nicht nur den Ball behaupten, sondern umkurvte auch noch lässig den Torhüter und netzte per Rückhand zum 9:2 ein.
Weißenfels dachte aber überhaupt nicht daran noch mehr Stimmung aufkommen zu lassen und erhöhte in den folgenden Minuten auf 13:2.
Der krönende Abschluss im zweiten Durchgang gehörte aber wiederum den Saalebibern, denn Daniel Baumgärtner konnte eine klasse Vorbereitung durch Tomáš Rauch zum 13:3 verwerten.
Mit diesem Spielstand ging es in das Abschlussdrittel und dieses sollte sich ein wenig offener gestalten. Weißenfels investierte nicht immer mehr 100% in ihr Spiel und die Saalebiber agierten auch selbst phasenweise etwas offensiver.
Dies führte vermehrt zu Chancen auf beiden Seiten. Während den Saalebibern oftmals die letzte Präzision fehlte, scheiterten die UHC-Spieler immer wieder an Gunnar Sauer, der im letzten Drittel anstelle von Roland Moll, der angeschlagen raus musste, das Tor hütete.
Alles ließ sich aber natürlich nach wie vor nicht abwehren und daher fand der Ball doch noch vier Mal den Weg ins Tor der Saalebiber.
Für das vierte Tor des USV zeichnete sich erneut Daniel Baumgärtner verantwortlich, der nach einem Doppelpass mit Nachwuchsspieler Linus Böckel zum zwischenzeitlichen 16:4 einschießen konnte.
Trotz der deutlichen Niederlage konnte man in viele zufriedene Gesichter bei den Saalebibern blicken. Ein Grund dafür dürfte sein, dass man im Vorfeld vielleicht schon mit Schlimmeren gerechnet hatte. Aber Hauptgrund dürfte tatsächlich die ansprechende Mannschaftsleistung sein.
Jeder Spieler zeigte sich von der ersten Minute an hoch engagiert und konnte sich im Laufe des Spiels immer mehr steigern. Zudem wurde das taktische Konzept über weite Teile des Spiels konsequent durchgezogen und dies sollte als Blaupause für die kommenden Spiele dienen.
Wenn es gelingt die Leistung und den Einsatzwillen auf diesem Spiel genau so auf die kommende Partie gegen Hamburg zu übertragen, dürfen sich die Fans der Saalebiber sicherlich auf ein spannendes Heimspiel am kommenden Samstag freuen.