Das letzte Punktspiel des Jahres sollte noch einmal ein Highlight für die USV Halle Saalebiber werden, denn es stand das Derby gegen den Mitaufsteiger SC DHfK Leipzig an.
Gegen die Leipziger lieferte man sich in den letzten Jahren immer wieder packende Duelle und auch das Spiel am vergangenen Samstag sollte dem in nichts nachstehen.
Das schlussendlich eine enttäuschende 5:7 Niederlage zu Buche stand, lag vor allem an den Fehlern der Saalebiber.
Dabei war der Start in das Spiel sehr verheißungsvoll. Kay Bläß konnte in der vierten Spielminute eine gelungene Freischlagvariante zur 1:0 Führung verwerten und auch in den folgenden Spielminuten hatten die Saalebiber deutlich mehr vom Spiel.
Doch mit der Aufgabe der Spielgestaltung zeigte man sich phasenweise immer wieder überfordert und entgegen dem eigenen Plan war es plötzlich Leipzig, die zu gefährlichen Kontern ansetzen konnte.
Durch überhastete Abschlüsse lud man die Gäste förmlich dazu ein und der Sportclub ließ sich nicht lange bitten. Von der neunten bis zur 17. Spielminute drehten die Messestädter das Spiel und führten mit 1:3.
Doch damit noch nicht genug, in der letzten Spielminute des ersten Drittels gab es sogar noch einen sehr schmeichelhaften Penalty für Leipzig und auch diese Chance konnten sie verwerten.
Es passte ins Bild eines Drittels zum Vergessen, dass das insgesamt sehr schwache Schiedsrichterpaar auch noch einen Treffer der Saalebiber durch Thomas Osterland aberkannte.
Der Kampfgeist der Saalebiber war allerdings noch nicht gebrochen und irgendjemand schien in der Kabine die richtigen Worte gefunden zu haben.
Zwar gab es gleich zu Beginn mit dem 1:5 den nächsten Rückschlag doch fortan waren nur noch die USV-Spieler am Drücker.
In der 24. Spielminute holte Thomas Osterland nach guter Einzelleistung seinen Treffer nach und verkürzte auf 2:5.
Anschließend durften die Saalebiber erstmals in Überzahl agieren und nach nur wenigen Augenblicken fand Kapitän Stefan Raab die entscheidende Lücke und legte perfekt für Tomáš Rauch auf, der nur noch ins leere Tor einschieben musste.
Auch den Anschlusstreffer zum 4:5 zwei Minuten später bereitete Raab vor und Topscorer Thomas Osterland war es, der den Glauben an die Wende endgültig in den Biberbau zurück brachte. Die knapp 300 Zuschauer waren nun endgültig elektrisiert und es entwickelte sich eine hervorragende Derbystimmung im Biberbau.
Die Saalebiber stürmten fortwährend auf das Gästetor zu und wollten den Ausgleich erzwingen, doch es dauerte noch bis zur 33. Spielminute ehe Kay Bläß den Ball nach vorne treiben konnte und in Eric Kindler einen dankbaren Abnehmer fand, der den Ball per Direktabnahme zum 5:5 in die Maschen haute.
Doch plötzlich schien es so, dass das Pulver der Saalebiber verschossen war. Zwar kreierte man weiterhin die besseren Chancen, aber das Tor schien auf einmal wie vernagelt.
Für den Sportclub sollte es ein torloses Drittel bleiben und somit waren die Uhren vor dem letzten Drittel wieder auf null gestellt.
Allerdings ließ die Entscheidung im letzten Durchgang nicht lange auf sich warten.
In der 44. Minute wurde den Saalebibern ein Penalty zugesprochen, mindestens genau so schmeichelhaft wie der auf Leipziger Seite zuvor, doch Arwed Vogel scheiterte am Leipziger Goalie Börner und sozusagen im Gegenzug gab es ebenfalls erneut einen Penalty für Leipzig, bei dem wirklich keiner mehr wusste, wofür dieser ausgesprochen wurde.
Leipzig konnte das Geschenk der Schiedsrichter allerdings verwerten und ging mit 5:6 in Führung.
Zwar war noch genügend Zeit auf der Uhr, um das Spiel erneut zu drehen, doch die Saalebiber fanden das Tor nicht mehr. Angriff um Angriff verpuffte aufgrund des eigenen Unvermögens oder an der Defense der Leipziger und die Zeit lief gegen die Biber.
Mit der Herausnahme des Torhüters zugunsten eines sechsten Feldspielers wurde die letzte Option gezogen, doch einziger Profiteur waren die Gäste, die das verwaiste Tor zum entscheidenden 5:7 nutzen konnten.
Am Ende sah man in viele ratlose Gesichter bei den Saalebibern, denn die Leistung auf dem Feld war alles andere als schlecht. Selbst im ersten Drittel hatte man mehr vom Spiel, allerdings agierte man viel zu hektisch und unüberlegt. Diesen hohen Rückstand auszugleichen kostete eine Menge Kraft, aber das allein ist nicht der Grund für die Ladehemmungen im Anschluss. Die Saalebiber erspielten sich auch in der Folge ein deutliches Chancenplus, aber der lachende Sieger war am Ende Leipzig, die in den entscheidenden Situationen cleverer waren und das Glück auf ihrer Seite hatten.
Somit stehen die USV Halle Saalebiber nach der Hinrunde in der 1. Bundesliga auf dem letzten Tabellenplatz.
In die Weihnachtspause geht es allerdings noch nicht, denn am 19.12.2015 steht im Biberbau noch ein Pflichtspiel auf dem Programm. Im Pokal kommt es zum lang erwarteten Duell mit dem TV Eiche Horn Bremen.