Am vergangenen Samstag stand für die USV Halle Saalebiber das Rückspiel gegen den USV TU Dresden auf dem Programm. Von der Tabellenkonstellation her und auch in Anbetracht des deutlichen 0:7 Erfolgs im Hinspiel, hätte das Spiel eigentlich eine klare Angelegenheit sein sollen. Dies sollte sich allerdings als Trugschluss herausstellen und das war den Hausherren auch vorher bereits bewusst.
Die Dresdner konnten seit dem Hinspiel eine erstaunliche Entwicklung durchmachen und die eigenen Leistungen immer wieder steigern. Nur vermochten sie es nicht ihre guten Leistungen auch regelmäßig in Punkte umzusetzen.
Niederlagen mit nur einem Tor Unterschied gegen die Spitzenteams aus Leipzig und Döbeln verdeutlichen dies nur zu gut. Schlussendlich gelang aber eine Woche vor dem Spiel gegen die Saalebiber ein Erfolg im Stadtduell gegen die Igels Dresden.
Die Biber waren also gewarnt und bereiteten sich konzentriert auf das wichtige Heimspiel vor. Doch all dies Wissen und die intensive Vorbereitung schienen zu Beginn der Partie vergessen. Die Hausherren bekamen zunächst überhaupt keinen Zugriff auf das Geschehen und ließen die Sachsen gewähren.
Folgerichtig handelte man sich bereits in der dritten Spielminute, nach einem haarsträubenden Ballverlust an der Mittellinie, das 0:1 ein.
Auch in der Folge ließen die Biber den letzten Willen, das Spiel an sich zu reißen, vermissen und überließen dem Gegner im wieder Ball und Spielhoheit.
In der elften Minute rächte sich diese Passivität erneut. In Unterzahl agierend, mussten die Saalebiber das 0:2 hinnehmen.
Immerhin war dies ein erster Weckruf. Anschließend besserte sich das Auftreten des Teams deutlich und endlich wurden sich auch gut herausgespielte Chancen erarbeitet. Doch Torfrau und Pfosten hatten noch etwas gegen einen Treffer.
Erst drei Minuten vor Drittelende gelang Kay Bläß der verdiente Anschlusstreffer und mit dem 1:2 Zwischenergebnis ging es auch in die Kabinen.
Die Saalebiber schienen nun zu ihrem Spiel gefunden zu haben und blieben auch zu Anfang des zweiten Drittels bei ihrem guten Umschaltspiel. Immer wieder nutzte man Ballverluste der Dresdner zu schnellen Kontern, aber es mangelte am Abschluss. Beste Chancen wurden vergeben und mit der Zeit schienen die Spieler wieder etwas den Faden zu verlieren.
Mit dem ausbleibenden Torerfolg wurde das Spiel der Hausherren wieder passiver und dies nutzten die Gäste in der 29. Spielminute sofort aus. Das 1:3 war die Folge und zum Glück überstanden die Biber kurze Zeit später eine erneute Unterzahlsituation schadlos. Denn ein Rückstand von drei Toren wäre an diesem Tag wohl eine Nummer zu groß gewesen.
Doch es blieb bei dem 1:3 und der Glaube an die Wende war dem Team mit Beginn des Schlussabschnitts deutlich anzumerken.
Nach nur gut zwei gespielten Minuten verkürzte Linus Böckel nach Vorlage von Kay Bläß auf 2:3 und nun erwachten auch die gut 200 Zuschauer im Biberbau wieder.
Mit der Unterstützung von den Rängen drängten die Saalebiber auf den Ausgleich und zehn Minuten vor Spielende wurden die Bemühungen belohnt. Die einzige Überzahl des Tages konnte Kay Bläß mit einem präzisen Schuss nutzen und stellte das Spiel wieder auf null.
Fortan waren beide Mannschaften sehr darauf bedacht Fehler zu vermeiden und bloß keinen weiteren Gegentreffer zu kassieren. Denn beiden war bewusst, dass dies wohl die Entscheidung an diesem Tag sein würde.
Dennoch wagten sich sowohl Biber als auch Dresdner immer wieder nach vorne und erspielten sich einige gute Chancen. Die Spannung erreichte ihren Höhenpunkt in der Universitätssporthalle.
Am Ende war es Daniel Baumgärtner, der hinter dem Tor stehend den freistehenden Linus Böckel fand und dieser ließ nach einem Bogenlauf den Ball im Tor der Dresdner zappeln.
Noch waren gut zwei Minuten zu spielen, aber diese Führung ließen sich die Saalebiber nicht mehr nehmen und konnten sich über einen hart erkämpften Sieg freuen.
Da am Tag darauf Leipzig die Igels Dresden bezwingen konnte, sind die USV Halle Saalebiber bereits zwei Spieltage vor Ende der regulären Saison sicher für die Playoffs qualifiziert. Zwar könnte Döbeln rein theoretisch noch Zweiter werden, aber diese haben ihren Verzicht erklärt und somit ist die Sache bereits jetzt klar.
Dennoch werden die Biber alles andere als entspannt in die letzten beiden Ligaspiele gehen. Am kommenden Sonntag kommt es in Leipzig zum ewigen Duell mit dem SC DHfK und auch wenn dies nicht unbedingt abzusehen war vor der Saison ist es erneut das Spitzenspiel der Liga und der Staffelsieg steht auf dem Spiel.
Spannung ist am Sonntag ab 16 Uhr in der „kleinen Arena“ Leipzig also auf jeden Fall garantiert.
(klr)