Niederlage in Chemnitz

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Foto: Andreas Weise – www.andreasweise-photographie.com

Vom ersten Auswärtsspiel in Chemnitz kehren die USV Halle Saalebiber ohne Punkte zurück und mussten wieder ordentlich Lehrgeld zahlen. Dabei wäre in dieser Partie sogar mehr drin gewesen.

Fast mit komplettem Kader konnten die Saalebiber nach Sachsen reisen und begannen das Spiel daher auch wieder mit drei Reihen. Auch die gastgebenden Floor Fighters spielten mit drei Blöcken auf und übernahmen vom Anpfiff weg zunächst die Kontrolle über das Spiel.
Ähnlich wie gegen Berlin dauerte es nicht lange und die Defense der Saalebiber ließ sich früh erstmals überrumpeln. Nach drei Minuten konnten die Hausherren mit 1:0 in Führung gehen.
Das Spiel gestaltete sich recht flott und wogte häufig auf und ab. Chancen gab es auf beiden Seiten zu sehen, doch der nächste Treffer gelang in der achten Spielminute erneut den Chemnitzern.

Die passende Antwort, in Form eines gewaltigen Rückhandkrachers, hatte nur wenige Sekunde später Thomas Osterland parat und verkürzte auf 2:1.
Das folgende 3:1 der Chemnitzer wurde wieder prompt gekontert, im wahrsten Sinne des Wortes, denn Tim Oberländer konnte eine mustergültige Vorlage von Osterland nach einem Gegenstoß zum 3:2 verwerten.
Die letzten zehn Minuten des ersten Drittels waren dann aber von zum Teil haarsträubenden Fehlern auf Seiten der Biber geprägt und Chemnitz wusste dies ungemein effektiv zu nutzen. Zum Ende des Drittels stand es 6:2 für die Hausherren.

Im zweiten Drittel gestaltete sich das Spiel deutlich ausgeglichener. Phasenweise hatten sogar die Saalebiber mehr vom Spiel und erkämpften sich in den zweiten 20 Minuten ein 2:2.
Tobias Lutz brachte die Saalebiber gleich zu Beginn des Drittels auf 6:3 heran, nachdem er eine fantastische Kombination und den finalen Pass von Stefan Raab erfolgreich verwerten konnte.
Anschließend waren es aber wieder die Chemnitzer die für die nächsten zwei Tore sorgten. Eines davon in Überzahl spielend, nachdem Andre Ullrich auf die Strafbank musste.
Für das ausgeglichene Drittelergebnis sorgte dann erneut Lutz, der die Saalebiber nach Vorlage von Ullrich kurz vor Ende wieder auf 8:4 heranbrachte.
Großen Anteil an diesem Zwischenerfolg hatte auch Gunnar Sauer, der sein erstes Spiel für die Saalebiber absolvierte und einige brenzlige Situationen grandios entschärfte.

Auch im letzten Drittel zeigten die Saalebiber ein sehr engagiertes Spiel nach vorne und konnten immer wieder den Ball für längere Zeit kontrollieren, aber die große Wende konnte nicht mehr eingeleitet werden. Zum einen mangelte es schlussendlich an wirklich gefährlichen Torchancen und zum anderen leistete man sich auch weiterhin Fehler in der Defensive, die nach wie vor bestraft wurden.
Bestes Beispiel war eine Überzahlsituation für die Saalebiber zehn Minuten vor Ende des Spiels, als man sich von einem hohen Ball völlig überraschen ließ und einen Gegentreffer trotz Überzahl einstecken musste.
Der beste Spieler der Saalebiber an diesem Tag, Tobias Lutz, konnte die Überzahlsituation zwar noch mit einem Treffer erfolgreich abschließen, doch dabei blieb es an diesem Tag dann auch.
Chemnitz lieferte für das Publikum noch zwei weitere Treffer ab und stellte somit den Endstand von 11:5 her.

Aufgrund der schlechten Leistung im ersten Drittel geht dies Ergebnis auch in Ordnung. Das Spiel war nicht so deutlich wie es das Resultat vermuten lässt, zeigt aber die Schwächen der Saalebiber deutlich auf.
In der Verteidigung hat man sich zum Teil wieder die gleichen Fehler geleistet wie gegen Berlin und agierte stellenweise kopflos. Zudem war die taktische Ausrichtung an diesem Tag sicherlich zu offensiv und trug seinen Teil zur Niederlage bei.

Dennoch bleibt es dabei. Das Team zeigt in einzelnen Situationen immer wieder, dass das nötige Potenzial vorhanden ist. Wenn es gelingt dies über 60 Minuten abzurufen und nicht erst nach einem deutlichen Rückstand, dann sind Punkte allemal drin.
Am nächsten Sonntag wahrscheinlich noch nicht, denn da geht es gegen Ligaprimus Weißenfels, aber in diesem Spiel hat man die Chance ohne Druck sein eigenes Konzept durchzuziehen und zu schauen wie weit man damit gegen eine Spitzenmannschaft kommen kann.