Sehr geehrter Vorstand von Floorball Deutschland,
sehr geehrter Vorstand von Sachsen-Anhalt,
sehr geehrte Vorstände der Landesverbände,
sehr geehrte Floorballgemeinde,
wir, die Sektionsleitung der Saalebiber vom USV Halle e.V. möchten uns zu den am 09.01.2018 beschlossenen Lizenzgebührenerhöhungen für die 1. und 2. Bundesliga äußern.
Es gibt mehrere Punkte, die für uns nicht nachvollziehbar sind und demnach Fragen aufwerfen.
Am 12.12.2017 wurden wir per E-Mail informiert, dass am 19.12.2017 eine Gesamtvorstandskonferenz stattfinden soll. Schwerpunkt dieser Konferenz sei die aktuelle Haushaltsplanung für die neue Saison 2018/2019 verbunden mit einer Erhöhung der Lizenzgebühren, um Defizite in der Verbandsfinanzierung aufgrund des Wegfalls von größeren Sponsoringeinnahmen ausgleichen zu können.
Es gab zwei Beschlussvorlagen:
- Beschlussvorlage: Änderung der Spielerlizenzgebühren 1. und 2. Floorball-Bundesliga
- Beschlussvorlage: Änderung der Spielerlizenzgebühren sonstiger Spielbetrieb der Landesverbände.
Am 20.12.2017 erhielten wir per E-Mail einen kurzen Zwischenstand zur vorgenannten Gesamtvorstandssitzung. Darin heißt es u.a., dass über die Erhöhung der Lizenzgebühren für die FBL abgestimmt wurde und der Beschlussantrag abgelehnt wurde, sowie über den Gesamthaushalt abgestimmt wurde und der Haushalt nicht beschlossen wurde.
Des Weiteren wurde mitgeteilt, dass durch die Beschlussfassung über die Erhöhung der Lizenzgebühren der sonstigen Spielbetriebe der Landesverbände der Haushalt von FD nun mehr “nur” ein Defizit von ca. 11.000 € aufweist. Der Gesamtvorstand hat dem Vorstand den Auftrag erteilt diverse Nachbesserungen am Haushalt vorzunehmen, sowie alle Kommissionen aufgefordert weiter Kosten einzusparen. Wenn alle Maßnahmen zur Einsparung umgesetzt werden und einige neue Einnahmen generiert werden, wäre der Haushalt fast ausgeglichen und somit würde die Erhöhung der Lizenz- und Teamgebühren geringer ausfallen, als in der Beschlussvorlage gefordert.
Anhand dieser Informationen hat sich für uns ein allgemeines Verständnis ergeben, dass die angekündigten Erhöhungen der Lizenzgebühren für die Floorball Bundesliga ab der Saison 2018/19 abgelehnt wurden, bzw. es unter der Maßgabe der geforderten Einsparungen und Einbinden neuer Sponsoren es keine oder nur eine geringe Erhöhung der Lizenzgebühren für die FBL ab der Saison 2018/19 geben wird.
Die nächste Sitzung wurde für den 11.01.2018 angekündigt.
Per E-Mail wurden wir am 25.01.2018 mit folgendem Auszug aus dem Protokoll der Gesamtvorstandssitzung von FD vom 09.01.2018 informiert:
Antragstext: „Die Mitglieder des Gesamtvorstandes des Floorball-Verbandes Deutschland e.V. beschließen mit der Mehrheit der gesetzlichen Zahl seiner
Vertreter die nachfolgende Änderung der Spielerlizenzen für die 1. und 2. Bundesliga:
1. Floorball-Bundesliga
Die Spielerlizenzen 1. Floorball Bundesliga werden von derzeit 47,00 Euro pro Lizenz auf 65,00 Euro pro Lizenz beginnend ab der Spielsaison 2018/2019 erhöht.
2. Floorball-Bundesliga
Die Spielerlizenzen 2. Floorball Bundesliga werden von derzeit 37,00 Euro pro Lizenz auf 55,00 Euro pro Lizenz beginnend ab der Spielsaison 2018/2019 erhöht.
1. Floorball-Bundesliga Damen
Die Spielerlizenzen der 1. Bundesliga Damen werden von derzeit 19,50 Euro pro Lizenz auf 20,00 Euro pro Lizenz beginnend ab der Spielsaison 2018/2019 erhöht.
In den nachfolgenden Spielzeiten werden die Spielerlizenzgebühren der 1.Floorball Bundesliga Damen jährlich um 5€ erhöht, bis die Höhe der Lizenzgebühren der 2. Floorball-Bundesliga Herren erreicht ist.
Die Teammeldegebühren werden laut Haushaltsbeschluss ebenfalls steigen:
1. Floorball-Bundesliga 750,00 Euro
2. Floorball-Bundesliga 550,00 Euro
1. Floorball-Bundesliga Damen 250,00 Euro.
Obwohl kommuniziert wurde, dass die Beschlussanträge zur Erhöhung der Lizenzerhöhungen im Spielbetrieb der 1. und 2. FBL abgelehnt wurden und aufgrund geforderter Maßnahmen zur Kostensenkung, sowie der Generierung von Einnahmen aus Sponsoring, wurde nun doch die Lizenzerhöhung, wie ursprünglich in der Beschlussvorlage aufgeführt, beschlossen.
Zur Verdeutlichung der Konsequenzen aus dieser sehr drastischen Kostenerhöhung stellen wir folgende sektionsinterne Rechnung auf:
I) Rechnung seitens der USV Halle Saalebiber im Falle eines Verbleibs in der 2. Floorball Bundesliga:
– Erhöhung der Spielerlizenzgebühr von 37,00€ auf 55,00€ (= um 18,00€ pro Lizenz), d.h. Erhöhung um 48,65% -> bei 20 potenziellen Spielerlizenzen: 360,00€ Mehrkosten
– Erhöhung der Teammeldegebühr von 400,00€ auf 550,00€ (= um 150,00€), d.h. Erhöhung um 37,5%
– Erhöhung insgesamt: 1×150€ + 360,00€ = 510,00€
Fazit: Die Sektion Floorball des USV Halle e.V. müsste 510,00€ reine Erhöhungsgebühr bezahlen. Zuzüglich würden noch die reinen Lizenzgebühren für Spieler- und Teammeldung erfolgen.
II) Rechnung seitens der USV Halle Saalebiber im Falle eines Aufstieges des Herrenteams von der 2. Floorball Bundesliga in die 1. Floorball Bundesliga:
– Erhöhung der Spielerlizenzgebühr von 47,00€ auf 65,00€ (= um 18,00€ pro Lizenz), d.h. Erhöhung um 38,30% -> bei 20 potenziellen Spielerlizenzen: 360,00€ Mehrkosten
– Erhöhung der Teamlizenzgebühr von 600,00€ auf 750,00€ (= um 150,00€), d.h. Erhöhung um 25%
– Erhöhung insgesamt: 1×360,00€ + 150,00€ = 510,00€
Fazit: Die Sektion Floorball des USV Halle e.V. müsste, bei einem Aufstieg von der 2. Bundesliga in die 1.Bundesliga eine absolute Erhöhung von 910,00€ aufbringen (Unterschied 2.BL jetzt und 1. BL neu). Zuzüglich würden noch die reinen Lizenzgebühren für Spieler- und Teammeldung erfolgen.
(Anmerkung zu den Berechnungen: Hierbei wird nur die Erhöhung der Lizenzgebühren für das Bundesliga-Team berechnet. Hinzu kommen noch die Erhöhungen der Spielerlizenzen der Teams im Regionalliga-Betrieb, die jedoch in diesem Schreiben nicht weiter thematisiert werden.)
Für uns ergeben sich folgende Fragen an den Vorstand von Floorball Deutschland und auch an den Vorstand des Floorball-Verbandes Sachsen-Anhalt:
1. Weshalb wurden schlussendlich die Lizenzen für die 1. und 2. FBL erhöht, obwohl der Beschlussantrag abgelehnt wurde und von einem fast ausgeglichenen Haushalt gesprochen wurde?
2. Wie wird eine solch drastische Erhöhung (von nahezu 40%) gerechtfertigt? Wir bitten um die komplette transparente Darstellung der Kosten, die die Haushaltspläne aktuell und geplant für 2018/19 betreffen.
3. Was wird seitens des FD-Vorstandes getan, um neue Sponsoren zu finden und um die jetzt wegfallenden Sponsorengelder zu kompensieren?
4. Werden die Lizenzgebühren wieder gesenkt, sobald (ein) neue(r) Sponsor(en) gefunden wurde(n)?
5. Was bringt uns als Verein Floorball Deutschland und uns als Verein unter Floorball Deutschland die DOSB-Mitgliedschaft in finanzieller Sicht?
6. Welche anderen Möglichkeiten gibt es, um die Vereine unter Floorball Deutschland finanziell zu entlasten?
Für uns, die USV Halle Saalebiber, ergeben sich die folgenden Schlussfolgerungen bei Durchsetzen der erhöhten Lizenzgebühren:
Mit Blick auf den anvisierten Aufstieg des Herrenteams der USV Halle Saalebiber von der 2. in die 1. Floorball-Bundesliga entstehen massive Kosten für die Sektion Floorball des USV Halle e.V..
Da der Aufstieg das sportliche Ziel dieser Sektion und der Spieler ist, müssen die Kosten durch alle Mitglieder gestemmt werden. Das bedeutet, dass die Sektionsleitung der USV Halle Saalebiber eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge beschließen muss.
Diese Beitragserhöhung ist den Mitgliedern der Sektion Floorball des USV Halle e.V. mangels nicht vorhandener Informationen seitens des FD-Vorstandes nicht erklärbar, was zu Austritten bzw. Abmeldungen von Mitgliedern führen wird.
Dies würde zu einer Rückentwicklung in allen Teams der Saalebiber führen, die schlussendlich auch zu einer Rückentwicklung von zahlenmäßigen Mitgliedern und Beiträgen für Floorball Deutschland führen würde. Diese Rückentwicklung wäre mit Blick auf eine angestrebte Weiterentwicklung im DOSB äußerst hinderlich.
Eine weitere Erhöhung der Lizenzgebühren, die auf die Mitglieder umgewälzt werden muss, ist in allen Bereichen der Entwicklung von Floorball in Deutschland hinderlich.
Wir bitten die beteiligten Vorstände von Floorball Deutschland und Sachsen-Anhalt um eine Stellungnahme zu den oben aufgeführten Fragen.
Wir möchten als Teil von Floorball Deutschland über die Kostenentwicklungen transparent informiert werden.
Außerdem sind wir davon überzeugt, dass es anderen Vereinen in Deutschland ähnlich geht.
Mit sportlichen Grüßen
Die Sektionsleitung der USV Halle Saalebiber