Endlich war es soweit: die Playoffs der U15 Kleinfeld-Teams standen am Samstag an. Früh am Morgen trafen sich nun 12 Saalebiber-Spieler, zwei Trainer und etliche stimmengeölte Eltern und Fans im sonnigen Bautzen, um die wichtigsten Spiele der bisherigen Saison zu bestreiten. Los ging es mit dem ersten Viertelfinale des Tages: USV Halle Saalebiber (Tabellen-Erster, Staffel 1) gegen Floorball Bautzen (Tabellen-Vierter, Staffel 2).
Nichts für schwache Nerven von Anfang an
Los ging es mit 0:1-Rückstand nach gerade einmal 46 Sekunden. Das Team um Kapitän Corvin Schumann schien noch nicht wach genug zu sein. Immerhin dauerte es noch bis zur 7. Minute, ehe Silas Rissel zum Ausgleich und ersten Saalebiber-Treffer des Tages einlochte. Vincent Bachmann legte nach weiteren sieben Minuten endlich zum 2:1 nach. Halbzeit. Nicht das Ergebnis und nicht die spielerische Überlegenheit, die man zeigen wollte. Aber noch war nichts verloren. Nun hieß es, noch einmal 20 Minuten lang das lockere eingespielte Floorball aufzuziehen, das man trainiert hatte. Die Reise sollte schließlich noch nicht an dieser Stelle vorbei sein. Es kam, wie es nicht kommen sollte – der Ausgleichstreffer für die Gastgeber. Davon ließ man sich dennoch nicht weiter beunruhigen und so feuerte Fabian Lauch den Ball ins Netz. 3:2. Da Spannung bereits in diesem Spiel groß geschrieben wurde, kam Bautzen zu ihrem erneuten Ausgleichstor und nutze sogar noch ihr Überzahlspiel für einen weiteren Treffer. Noch 10 Minuten Spielzeit und zwei Tore entfernt vom Sieg, setzte Fabian nach Zuarbeit seines besten Vorlagengebers Max Fallei den Ball ins Tor. Ausgleich. Nach einigen weiteren versemmelten Torchancen netzte Vincent in der letzten Spielminute zur 5:4-Führung ein – lautstarke Freudenschreie von der Bank inklusive. Um doch noch halbwegs sicher das Spiel zu beenden, sorgte erneut Vincent für den 6. Biber-Treffer sechs Sekunden vor Ende. Endstand: 6:4. Fazit: Leider nicht das gezeigt, was man kann. Daher auch ein denkbar knappes und kräftezehrendes erstes Spiel. Die mangelnde Chancenverwertung sollte nun im nächsten Spiel abgestellt werden. Nichtsdestotrotz ist man ins Halbfinale eingezogen und somit dem Ziel des Final-Spiels einen Schritt näher gekommen.
Neue-Alte Bekannte im Halbfinale
In den weiteren Viertelfinal-Spielen konnten sich die Floor Fighters Chemnitz, der UHC Weißenfels und der SC DHfK Leipzig durchsetzen. Letzteres Team war nun der Halbfinal-Gegner der Biber. Einige Spieler kannte man noch von den letztjährigen U13 Playoffs, bei denen man eine herbe Niederlage kassierte. Nun gut. Die Situation wurde noch einmal erläutert: mit einem Sieg steht man im Finale, mit einer Niederlage spielt man um Platz 3. Die Marschrichtung war also geklärt, nun ging es an die Umsetzung. Den besseren Start erwischte leider erneut der Gegner, der mit 0:2 vorlegte. Dann begann die Halbzeit des Vincent Bachmanns, der mit drei Toren immer wieder den Anschluss an Leipzig wahrte. Mit einem 3:5 verabschiedete man sich in die Pause. Trainer Gunnar Sauer sorgte mit kampfeslustigen Worten für weitere Motivation. Nach einem erneuten Gegentor und einem 3-Tore-Rückstand pfefferte Max den Ball ins Sachsentor. Man wollte das Spiel noch nicht aus den Händen geben. Dennoch war es wieder Leipzig, die den nächsten Treffer erzielten und erneut auf 3 Tore davon zogen. Doch mit Fabian im Doppelpack und Artur Kempe, der den Ball im Gemenge irgendwie ins Tor beförderte, sorgte das Team für den verdienten Ausgleich. 7:7 und noch gute anderthalb Minuten zu spielen. Leipzig mit dem Time Out. Die Worte an die Spieler, jetzt weiter clever zu spielen und keine Fehlpässe spielen, lagen noch in der Luft, als man dem Gegner mit eben einem solchen Fehlpass in der eigenen Hälfte zum 7:8 einlud. Noch einmal alles nach vorne, dennoch konnte Leipzig zehn Sekunden vor Ende zum 7:9 einnetzen und somit ins Finale ziehen. Fazit: eine weiterhin mangelhafte Chancenverwertung kostete teilweise den Sieg. Dennoch zeigte man den absoluten Kampfeswillen und holte zwei Mal einen 3-Tore-Rückstand auf. Dafür gab es einen kleinen Extra-Applaus.
Volle Attacke ins kleine Finale
Nach einem kurzen Frischluft-Tanken und einigen Witzen, um die Stimmung aufzuhellen, stand nun das Spiel um Platz 3 gegen die Floor Fighters Chemnitz an. Nun hieß es, das soeben verlorene und kräftekostende Spiel gegen Leipzig aus den Köpfen (vorerst) zu streichen und einen Sieg einzufahren. Denn durch den DM-Verzicht von Weißenfels darf deren Finalgegner Leipzig und der Drittplatzierte zur DM-Qualifikation antreten. Es musste also unbedingt ein Sieg her, um weiter von der Deutschen Meisterschaft träumen zu dürfen.
Dieses Mal erwischten die Saalebiber den besseren Start und so traf Jakob Agit sensationell zum 1:0 sowie gut drei Minuten später Fabian zum 2:0. Den Gegentreffer der Chemnitzer beantwortete Vincent prompt mit einem weiteren Treffer. Die direkt nach dem Treffer ausgesprochene 10+2 Strafe gegen Chemnitz nutzte Max für den 4:1-Halbzeitstand. Jetzt war man also nur noch 20 Minuten von der Medaille und weiteren Träumen entfernt. Dieses Spiel wollte man nun nicht mehr aus der Hand geben. Dies setzte auch Fabian gleich nach dem Anpfiff zum 5:1 um. Wer dachte, dass vier Tore Vorsprung für einen sicheren Sieg reichen, der lag in diesem Spiel falsch. Chemnitz startete einen letzten Kraftakt und tankte sich durch die halleschen Spieler durch. Fynn Retzlaw und Artur wahrten die Siegchancen, dennoch stand es vier Minuten vor Schluss nur noch 7:6. „Knapp, knapper, am knappsten – Klappe die 3.“, dachten vielleicht einige. Da hatte man die Rechnung jedoch ohne den Staffel-Topscorer Fabian gemacht. Nach vier Sekunden in eigener Unterzahl und Vincents Superblock, fasste Fabi sich ein Herz, zog an vier Chemnitzer Feldspielern vorbei und lochte in das leere Tor ein. 8:6. Jubelschreie hörbar bis nach Halle. Die letzten Spielsekunden spielte man dann noch sicher runter. Danach konnte man sich als Sieger des Spiels um Platz 3 feiern lassen. Fazit: die kämpferische Leistung aus der Halbfinale-Aufholjagd wurde weitergeführt und führte zum Sieg.
Als Drittplatzierter der SBK Ost zur DM-Qualifikation
Schlussendlich kann man sagen, dass man nervenaufreibende Spiele lieferte (Spannung auf der Zuschauertribüne garantiert), da man im Gegensatz zur restlichen Saison nicht das eigene Spiel so aufziehen konnte, wie man das bisher gewohnt war. Dennoch hat sich ein starker Kämpferwillen gezeigt, den man sich weiterhin bewahren sollte. Denn leichter wird der nächste Spieltag definitiv nicht. Weiter geht es am 26. oder 27. Mai gegen den VfL Tegel (Sieger der Berlin/Brandenburg-Playoffs). Es geht um nichts weiteres als die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft Ende Juni in Kaufering. Und dafür muss noch ein Sieg gegen Tegel her. Jetzt müssen alle noch einmal konzentriert die letzten Trainingseinheiten angehen, die trotz der Pfingstferien anstehen. Denn nun hat man Blut geleckt und will die Reise in den Süden Deutschlands auch wirklich antreten.
An dieser Stelle soll auch noch einmal ein großes Dank an die gastgebenden Floorballer aus Bautzen stehen. Trotz kurzfristiger Planung verliefen die Playoffs reibungsfrei. Danke dafür!
Und natürlich geht das größte Dankeschön an die zahlreichen Eltern, die stets für eine lautstarke Unterstützung sorgten. Danke!!!
Es spielten: [T] Moritz Fuchs, [T] Tim Alscher, [T] Ben Ole Bornhake, [C] Corvin Schumann [0 Tore/ 3 Vorlagen], Artur Kempe [2/1], Fynn Retzlaw [1/0], Jakob Agit [1/0], Max Fallei [2/1], Fabian Lauch [7/5], Sebastian Wittmann [0/0], Silas Rissel [1/0], Vincent Bachmann [7/2]