Finally Biber coming back (and winning in black) Home

Prolog:

Am vergangenen Samstag war es endlich wieder soweit. Nach über einem Jahr traten die Saalebiber mal wieder zu einem Heimspiel im Biberbau an. Zu Gast war, wie auch beim bisher letzten Auftritt daheim, der SCS Berlin. Leider musste diese langersehnte Rückkehr in die Heimspielstätte, auf Grund von Renovierungsarbeiten, weitestgehend ohne Zuschauer stattfinden. Zudem waren die Hallenser vor dem Gegner mehr als gewarnt. In allen bisherigen Duellen gab es spannende Spielverläufe samt knappen Ergebnissen. Für positive Nachrichten und somit den nötigen Schuss (Extra-) Motivation sorgte Kapitän Fabian Baierl bereits vor dem Anpfiff. Seine Freundin und er werden die Biberfamilie vergrößern. Herzlichen Glückwunsch dazu nochmal an dieser Stelle!

Matchplan:

Für die Saalebiber galt es diesmal wieder die Favoritenrolle anzunehmen und das Spiel zu kontrollieren. Trainer David Lachnit verwies darauf in der Defensive mit der nötigen Konzentration zu Werke zu gehen um die individuellen Qualitäten der Hauptstädter gar nicht erst ins Spiel kommen zu lassen. In der Offensive wollte man mit einer guten Staffelung die Lücken in den Abwehrreihen des Gegners besetzen und dann sowohl mit Explosivität sowie dem nötigen Timing zum Erfolg kommen.

1. Drittel:

Beide Teams erwarteten den Gegner defensiv auf Höhe der Mittellinie und versuchten dann in der eigenen Hälfte Zugriff auf den Ball zu bekommen. Dabei gelang es den Bibern zunächst besser, Abschlussaktionen zu generieren. Zudem gab es einige erfolgreiche Zweikämpfe welche in Umschaltsituationen resultierten. Eine solche eröffnete nach fünf Minuten den Torreigen. Malte Rielinger legte perfekt für Fabian Lauch auf. Anschließend gab es aber einen gut zehnminütigen Leerlauf bezüglich weiterer Tore. Teilweise war das Spiel der Saalebiber nicht zielstrebig genug oder die Abschlüsse erfolgten zu unplatziert. Dann aber baute ein Doppelschlag binnen fünfundzwanzig Sekunden die Führung auf 3:0 aus. Zunächst bediente Linus Böckel Artur Kempe im Slot.
Anschließend tat es ihm Daniel Baumgärtner gleich, indem er zu Fabian Lauch passte und dieser ebenfalls einnetzte. Leider leistete man sich eine kleine Unkonzentriertheit zu viel und musste vor der Drittelpause noch den Gegentreffer zum 3:1 hinnehmen.

2. Drittel:

Trotz des durchaus erfreulichen Zwischenstandes war Trainer Lachnit mit der Leistung seiner Mannschaft nicht zufrieden. Die Defensivarbeit bezeichnete er als zu sorglos und mahnte das der Gegner zu einfach Torschüsse abgeben konnte. Offensiv wollte er eine noch bessere Besetzung der gefährlichen Räume sowie eine geduldigere Spielweise samt besserer Übersicht. Keine zwei Minuten dauerte es bis diese Adjustments Wirkung zeigten. Malte Rielinger schlich sich mit perfektem Timing vor das gegnerische Tor und bekam den Pass zum 4:1 von Kay Bläß serviert. Nach weiteren gut drei Minuten war es Kay Bläß selbst der nach Vorlage von Score-Win Schumann zum 5:1 nachlegte. In der Folge verflachte die Partie wieder etwas und so nahm Trainer David Lachnit bereits Mitte des Drittels die ersten Wechsel vor um mit frischen Kräften den Druck hochhalten zu können. Diese Maßnahme brachte auch umgehend den gewünschten Effekt. Wieder sorgte ein Doppelschlag, diesmal innerhalb von zweiunddreißig Sekunden, für den Ausbau der Führung. Erst war es Tim Oberländer welcher mit einem langen Pass ins Halbfeld Linus Böckel fand und dieser markierte das 6:1. Danach legte Malte Rielinger mit einem angetäuschten Abschluss das 7:1 für Invincible Bachmann auf. Fünf Minuten vor Ende des zweiten Spielabschnittes gelang den Hallensern sogar noch der achte Treffer. Diesmal erfolgreich Kapitän Fabulous Baierl der in Curlingmanier zunächst zweimal am Ball vorbeiwischte ehe er diesen zum 8:1 in die Maschen drosch. Leider sollte auch in diesem Drittel eine Nachlässigkeit in den Schlussminuten zu einem Gegentreffer führen. Somit ging es mit dem Zwischenstand von 8:2 in die zweite Pause.

3. Drittel:

Mit den mittlerweile fast schon traditionellen Wechseln vor dem Schlussabschnitt sorgte Trainer David Lachnit dann für eine (erste) Premiere. Janik Arne Hoffmann, Neuzugang aus Magdeburg, kam zu seinen ersten Einsatzminuten in dieser Saison. Er selbst beschrieb sein Debüt anschließend folgendermaßen:

„Zum einen ist da so eine Art Nervosität, da man natürlich sein Bestes geben will, um mit der Mannschaft den Sieg zu holen. Auf der anderen Seite aber auch die Freude über jede Minute auf dem Feld und dem damit einhergehenden Vertrauen, das einem dadurch
entgegengebracht wird.“


Der Start ins Drittel war aus Bibersicht dann eher suboptimal. Zunächst konnte eine eigene Überzahl nicht in Zählbares umgemünzt werden. Dann konnte sich Goalie Nico Westphal auszeichnen indem er einen gegnerischen Penalty an die Latte guckte. Kurz darauf entblößte ein Ballverlust in der Vorwärtsbewegung zu viel Raum vor dem eigenen Tor und diesen nutzten die Gäste zum 8:3. Die
Hallenser hatten in Person von Janosch Fuchs aber unmittelbar eine Antwort parat. Nach starkem Solo schweißte er den Ball unhaltbar zum 9:3 in den Winkel. Auch in der sich daran anschließenden zweiten Überzahlsituation glückte kein weiterer Treffer. Bis acht Minuten vor dem Ende passierte nicht viel und die Partie präsentierte sich in dieser Phase äußerst zerfahren. Dann spielte Steve Seidlitz einen Diagonalpass zu Kapitän Fabulous Baierl und dieser verwandelte trocken zur Zweistelligkeit. Und dieser Moment führt uns dann auch zum:

Fame of the Game:


Mannschaftliche Geschlossenheit, starkes Team, homogene Mannschaft oder auch verschworene Einheit. Alles Floskeln welche in der Sportberichterstattung meist inflationär verwendet werden, wenn es darum geht, dass es Individuen geschafft haben erfolgreich zu einem Kollektiv zusammenzufinden und eigene Interessen hinter denen der Gemeinschaft anzustellen. Das dies in
Anbetracht der Tatsache, dass man sich bewusst für eine Mannschaftssportart entschieden hat selbstverständlich sein sollte, lassen wir mal so dahingestellt. Nichtsdestotrotz zeigen sich die Saalebiber in den ersten Wochen der Saison sehr geschlossen. Und wenn einer mal angeschlagen oder komplett verhindert ist agieren die Biber entsprechend der Next Man Up Philosophie. Einer für Alle, Alle für Einen, einer für den anderen, füreinander miteinander oder so ähnlich. Fakt ist die Ausgeglichenheit war Trumpf in diesem Spiel. Acht verschiedene Torschützen und zwölf von fünfzehn Feldspielern konnten mindestens einen Scorerpunkt verbuchen. Diese Qualität kann und wird im weiteren Saisonverlauf noch ganz wichtig werden. Den Treffer zum 10:3 nutzte Trainer David Lachnit dann zu seiner Auszeit um noch zwei weiteren Akteuren ihre ersten Einsatzminuten zu verschaffen. Elias Brandl, vor dieser Spielzeit aus der zweiten Mannschaft aufgerückt, durfte auf die Platte und kommentierte dies anschließend so:

„Aufgrund des eindeutigen Ergebnisses hat sich die Anspannung in Grenzen gehalten, was sehr angenehm war. Dadurch konnte ich befreit aufspielen, was sowohl mir persönlich, als auch meinem Spiel gutgetan hat.“

Und auch im Tor gab es noch den Wechsel. Nico Westphal machte nach einer souveränen sowie unaufgeregten Vorstellung für Tim Alscher Platz. Tim gehörte bereits in der vergangenen Saison zum Kader blieb aber bis dahin noch ohne Einsatz. Seine Premiere beschrieb er dann mit den Worten:

„Es war ein tolles Gefühl spielen zu dürfen und ich war am Anfang sehr aufgeregt. Aber als es losging, war die Aufregung eigentlich fast komplett weg und ich habe mich zu 100% aufs Spiel konzentriert. Ich war froh, dass es so gut lief.“

In der Tat konnte er sich in der verbleibenden Spielzeit mit drei vier schönen Paraden auszeichnen. Den Schlusspunkt dieser Begegnung setzten die Biber dann in Überzahl. Invincible Bachmann traf auf Vorlage von Fabian Lauch zum Endstand von 11:3.

Biber des Spiels:

Natürlich war (wieder) eine kompakte Teamleistung der Schlüssel zum Erfolg. Jeder Spieler konnte seinen Beitrag leisten. Und dies ist in dem Fall keine Floskel denn alle Akteure sind zum Einsatz gekommen. Trotzdem wollen wir jemanden hervorheben der dann doch etwas auffälliger daherkam. Malte Rielinger verpasste das Pokalspiel und stand vergangene Woche nur im letzten Drittel auf dem Parkett. Umso schöner, dass er dieses Mal von Anfang bis Ende spielen konnte:

„Für mich kam es tatsächlich überraschend, dass ich spielen durfte. Zumal ich mit meiner Trainingsleistung unter der Woche gar nicht glücklich gewesen bin. Ich war zufrieden mit meinem Spiel. Sicherlich hätten es ein zwei Tore mehr sein dürfen.“

Neben seinem Tor und den beiden Vorlagen tauchte er immer wieder vor dem gegnerischen Goalie auf und hätte in der Tat den einen oder anderen Treffer mehr verdient gehabt. Zudem war er spielerisch sehr stark eingebunden und initiierte einige gefährliche Angriffe seiner Reihe. Defensiv fiel er besonders mit guter Antizipation sowie souveräner Zweikampfführung auf. Unter anderem deshalb bestanden bei ihm selbst wohl relativ frühzeitig keine Zweifel am Ausgang der Partie:

„Ich hatte bereits nach dem ersten Drittel das Gefühl, dass da von Berliner Seite nicht mehr viel kommt, da wir das Spiel gut unter Kontrolle hatten. Gegen Ende gab es dann nochmal die bekannte Berliner Körperlichkeit welche wir aber clever umgangen sind indem wir unser Spiel gemacht haben.“

Resümee:

Am Ende steht ein völlig verdienter und nie ernsthaft gefährdeter Sieg zu Buche. Damit konnten die Biber auch im zweiten Ligaspiel einen Erfolg feiern und inklusive des Weiterkommens im Pokal kann man dies als kleine Serie bezeichnen. Dass es aber weiterhin Bedarf zur Verbesserung gibt sah auch Kapitän Fabian Baierl so:

„Ich denke das erhoffte souveräne Spiel haben wir gezeigt. Die Partie war zu keinem Zeitpunkt für uns gefährlich. An vielen Stellen in der Defensive zeigte sich trotzdem das uns der Zugriff und/ oder der entscheidende Schritt fehlte. Auch die eigenen Überzahlsituationen haben wir nicht clever genug ausgespielt. Zudem waren wir in anderen Offensivaktionen zu ungeduldig oder mit schlechtem Timing unterwegs. Alles in allem verfügen wir noch über ein großes Steigerungspotential.“

Trainer David Lachnit sah wenig Grund seinem Kapitän bei dieser Einschätzung zu widersprechen, stellte aber noch einen anderen Aspekt heraus:

„Ebenso wichtig wie die drei Punkte, ist die Tatsache, dass wir überhaupt wieder regelmäßig Floorball im Wettkampfmodus betreiben können. Außerdem konnten alle Akteure Spielpraxis sammeln und das Team somit weiter zusammenwachsen.“

Nun heißt es in den kommenden zwei Trainingswochen alles zu geben, denn dann (23.10.) steht nach einem spielfreien Wochenende die 2. Runde im Pokal auf dem Programm. Die von den Saalebibern so geliebte Losfee hat dafür etwas ganz Besonderes aus dem Hut gezaubert. Die Hallenser dürfen, wie könnte es anders sein, wieder tief in den Süden der Republik reisen. Ziel wird München sein, wo mit dem FC Stern ein Zweitligavertreter aus der Staffel Süd-West wartet.

Verfasser: T-Co CoSt