Trotz einer durchaus ansprechenden Leistung mussten sich die USV Halle Saalebiber am vergangenen Samstag mit 11:4 in Wernigerode geschlagen geben.
Die Ausgangslage war aufgrund einer ganzen Reihe an Ausfällen nicht optimal. Zum einen waren gerade einmal 13 Feldspieler einsatzbereit und zum anderen musste Trainer Gipser die Reihen kurzfristig kräftig durcheinander würfeln.
Doch trotz dieser Umstände boten die Saalebiber eine gute Leistung. Die Red Devils Wernigerode liefern bislang zwar eine sehr durchwachsene Saison ab, waren gegen die Biber aber dennoch klarer Favorit.
Dieser Favoritenrolle wurden die Hausherren zu Beginn des ersten Drittels allerdings nicht unbedingt gerecht. Aufgrund der defensiven Ausrichtung der Saalebiber hatten sie natürlich mehr Ballbesitz, aber wussten damit meist nicht viel anzufangen. Daraus ergaben sich einige gute Kontermöglichkeiten, aber es sollte das Spiel der verpassten Chancen werden. Wernigerode agierte hingegen deutlich effektiver und wusste im ersten Drittel die Tormöglichkeiten gut zu nutzen. Bis zur 18. Spielminute erspielten sie sich so eine 3:0 Führung.
Exemplarisch für das Pech bei der Chancenverwertung war ein Penalty, der beim Stand von 1:0 für die Saalebiber ausgesprochen wurden. Die etatmäßigen Schützen Arwed Vogel und Thomas Osterland waren nicht vor Ort und so versuchte Tobias Lutz sein Glück. Zwar überwand er den Torhüter, aber der Ball hatte nicht mehr genug Kraft, um ins Tor zu rollen.
Und nach dem bekannten Motto „der frühe Vogel schießt das Tor“ betrat Arwed Vogel nur wenige Augenblicke später die Halle. Die moderne Technik hatte ihn in die falsche Richtung geschickt und deswegen erreichte er den Spielort erst mit Verspätung.
Das es aber auch anders geht, konnte Kay Bläß noch im ersten Drittel unter Beweis stellen und verkürzte kurz vor Drittelende auf 3:1.
Das zweite Drittel gehörte zu Beginn klar den Saalebibern. Nach einer guten Einzelaktion stellte Eric Kindler zwei Minuten nach Wiederanpfiff den Anschlusstreffer zum 3:2 her und nur 16 Sekunden später gelang Youngster Linus Böckel mit seinem ersten Bundesligatreffer der Ausgleich.
Die Biber hatten nun kurzzeitig klar Oberwasser, aber Wernigerode fand rechtzeitig in die Spur zurück, um die Katastrophe aus ihrer Sicht zu verhindern.
Mit klarem Zug zum Tor und schnörkellosem Spiel konnten sie das Spiel wieder zu ihren Gunsten drehen und führten nach den zweiten gespielten 20 Minuten mit 6:3.
Den Mannen von der Saale gelang hingegen gerade in der Offensive nicht mehr viel und so verliefen gute offensive Bemühungen oft im Sande.
Zwar war die Motivation das Spiel doch noch zu drehen vorhanden, aber die Red Devils machten gleich zu Beginn des letzten Abschnitts alles klar.
Innerhalb von zwei Minuten erhöhten sie auf 8:3 und auch auf das 8:4 durch Eric Kindler nach Vorarbeit von Linus Böckel hatten sie postwendend die passende Antwort parat.
Mit dem 9:4 war die Luft raus aus dem Spiel. Beide Mannschaften waren zwar durchaus bemüht noch das Beste herauszuholen, aber viel gelang nicht mehr. Zwei Mal noch waren die Hausherren erfolgreich und stellten somit das Endergebnis von 11:4 her.
Bemerkenswert erneut die Tatsache, dass bei den Gastgebern ausschließlich Spieler aus dem Ausland erfolgreich waren. Lediglich ein Assist wurde durch ein Wernigeröder Eigengewächs beigesteuert.
Die Legionäre machten den Unterschied in diesem Spiel aus. Gegen ihre Qualitäten fanden die Saalebiber nicht immer die richtigen Mittel und wenn sich die Gelegenheit bot, waren sie meist eiskalt. Die individuelle Klasse war entscheidend in diesem Spiel.
Daher kann und sollte man dieses Spiel auch schnell abhaken, denn am kommenden Samstag steht das nächste Heimspiel auf dem Programm. Zu Gast wird der Tabellenzweite aus Lilienthal sein.