Heute ist es endlich soweit. Die USV Halle Saalebiber sind nach einem Jahr Abstinenz zurück in der 2. Bundesliga Süd/Ost und kämpfen wieder um Punkte im Kampf um Playoff-Plätze.
Dabei haben die Spielplangestalter durchaus ein gutes Händchen bewiesen und ein sehr interessantes Spiel zum Auftakt festgelegt. Die Saalebiber müssen nach Sachsen zum UHC Döbeln reisen.
Zum einen ist es ein Auftakt, der sofort als Standortbestimmung erhalten kann. Die Döbelner dürften zum engeren Favoritenkreis in der Liga gehören. Das Team hat vor zwei Jahren einen großen Umbruch erlebt und mittlerweile sollte sich wieder ein festes Gefüge gefunden haben. Dabei besteht das Team zu sehr großen Teilen aus Spielern des eigenen Nachwuchs, die wie gewohnt von wenigen Legionären aus Tschechien unterstütz werden.
Für die berühmt berüchtigte, gute Mischung aus erfahrenen Kräften und jungen Wilden ist also gesorgt.
Besonders macht das Spiel aber die Parallele zur Vergangenheit. Genau vor zwei Jahren gab es für beide Mannschaften den gleichen Auftakt nur unter umgekehrten Vorzeichen. Damals waren es die Döbelner, die nach dem Abstieg aus der 1. Bundesliga nach Halle reisen mussten.
Damals kam es zu einem unerwartet deutlichen 13:4 Erfolg für die Saalebiber, die auch das Rückspiel mit 11:7 gewinnen konnten.
Nun kommen also die Saalebiber zum Saisonauftakt nach Döbeln und wollen es natürlich an diesem Punkt bei den geschichtlichen Parallelen belassen.
Die Voraussetzungen sind dabei durchaus ordentlich, denn dem neuen Trainergespann um Coach Seidlitz und Ex-Interimstrainer und nun Co-Coach Lemme steht ein breiter Kader zur Verfügung, wenngleich es mit Linus Böckel (Lizenzschwierigkeiten), Andre Ullrich (Sperre [Anm.d.Red.: Andre wurde für zwei Punktspiele nach seiner roten Karte im letzten Bundesligaspiel gegen Leipzig gesperrt. Trotzdessen, dass es sich nachweislich um eine Fehlentscheidung handelte, blieb der Verband, skandalöser Weise, bei dieser Entscheidung.]) und Malte Rielinger drei wichtige Ausfälle gibt.
Bereits an diesem Satz wird eins deutlich. Auch die Biber haben nach dem Abstieg aus der 1. Bundesliga einen, vielleicht überfälligen, Umbruch hinter sich.
Seidlitz und Lemme haben Schläger und Helm gegen Stoppuhr und Taktiboard getauscht und mit Osterland und Kindler haben zwei Stützen die Mannschaft Richtung MFBC Leipzig verlassen.
Zudem muss man fortan auf Tobias Lutz verzichten, der studienbedingt die Saalestadt verlässt. Auch alte Haudegen wie Felix Ebert, Tomáš Rauch und Thomas Bärthel stehen nicht mehr zur Verfügung.
Dem gegenüber stehen zwei internationale Transfers, denn mit Olli Myllys und Andrea Gerdes kommen zwei sehr erfahrene Spieler aus Finnland neu zum Team.
Andrea verbrachte eine lange Zeit in Skandinavien, war den Saalebibern aber stets eng verbunden. Nun zog es sie zurück in die Heimat und neben ihrem Hauptengagement beim UHC Weißenfels, geht sie auch für die Saalebiber auf Punktejagd.
Über Olli berichteten wir bereits und können mittlerweile sagen, dass er gut in der Mannschaft aufgenommen wurde und bereits jetzt fester Bestandteil des Teams ist.
Weiterhin dürfen sich die Biber auf unerwartete Unterstützung vom ehemaligen Ligakonkurrenten aus Landsberg freuen. Die Black Lions haben sich aus der 2. Bundesliga zurückgezogen und dies spülte gleich drei Spieler an die Saale. Mit Fabian Baierl, Tizian Dreizner und Till Steinke verstärken drei sehr talentierte, junge Spieler das Team.
Außerdem st0ßen mit Pascal Reichert und Malte Rielinger zwei Spieler aus der zweiten Herrenmannschaft zum Team. Beide konnten seit geraumer Zeit durch gute Leistungen überzeugen und waren letzte Saison Opfer des Aufstiegs in der 1. Bundesiga, denn dieser Sprung wäre zu groß gewesen. Daher sammelten sie noch ein weiteres Jahr Erfahrung in der Verbandsliga und verstärken nun endgültig das Bundesligateam.
Komplettiert wird die Mannschaft mit den beiden Nachwuchsbibern Robin Weißleder und Janosch Fuchs. Die beiden durchlaufen seit einigen Jahren die Nachwuchsteams der Saalebiber und verfügen über ein enormes Potential und sollen nun behutsam an den Herrenbereich herangeführt werden.
Das neue Team ist durchaus schon zusammengewachsen, wenngleich es natürlich schwer fällt eine genaue Leistungsanalyse zu liefern. Die zwei Testspiele während der Vorbereitung dienten ausschließlich der Einübung des neuen Spielsystems und daher war es nur zu verständlich das dort noch ordentlich Sand im Getriebe war.
Zum Pflichtspielauftakt am vergangen Wochenende ging es dann nach Münster zum Verbandsligisten BSV Roxel II. Die sehr junge Mannschaft des Gastgebers war dabei der Herausforderung zu keinem Zeitpunkt gewachsen und das Spiel verkam zu einem Trainingsspiel unter Wettkampfbedingungen. Das Endergebnis von 0:15 macht den Qualitätsunterschied mehr als deutlich und somit sorgte das Spiel kaum für neue Erkenntnisse. Lediglich die Offensivreihen durften sich ordentlich ausprobieren.
Dies dürfte sich heute beim Auftakt in Döbeln deutlich anders gestalten. Zu einer guten Offensive muss sich auch unbedingt eine wachsame Defensive gesellen und dann ist ein guter Auftakt bei der Rückkehr in die 2. Bundesliga vielleicht möglich.