– geschrieben von Gunnar Sauer –
Wider Erwarten sendete Wernigerode unserer U13 das Playoff-Ticket, nachdem sie Landsberg zurück ins Felsenbad schickten und die Biber damit auf dem vierten Ligaplatz verweilten und somit nach Leipzig fahren durften. Dass sich dies bezahlbar machen sollte, ahnte zum frühen Playoff-Morgen wohl noch keiner.
Satte 151 Tore hatte der kommende Gegner MFBC Grimma auf sein Konto während der Saison geladen. Einer Tordifferenz von 101 Toren des Tabellenersten aus Staffel 1 zollte man den gebührenden Respekt, machte aber gleichzeitig auch neugierig auf den Favoriten von der Mulde.
Dann ging es aber auch schon furios los im ersten Spiel. Nicht nur die Gäste kamen gefährlich oft vor das Tor, sondern auch die Biber erspielten sich überraschenderweise Chance um Chance. Mit dem nötigen Druck startete dann aber Grimma in der fünften Minute und überwand Goalie Ben Ole zum ersten Mal. Der flitzende Moritz hatte sich zuvor schon am gegnerischen Torwart warmgeschossen und verwandelte schließlich zum verdienten Ausgleich, ehe er kurz danach weit über die Bande flog (natürlich mit Gegnerkontakt) und so eine Überzahl für die Biber produzierte. Im Powerplay ließ man den Gegner schön laufen und als die Sachsen dann wieder vollzählig waren, hatten sie keine Kraft mehr, dem schönen Bogen von Moritz zu folgen. Führung? Ja?! Geil!!!
Vor der Pause spielte man den Gegner förmlich an die Wand, Jette und Jastin ließen das Tornetz noch zweimal zappeln. Einen Halbzeitstand von 4-1 aus Bibersicht musste man zunächst einmal realisieren und versuchte an die Halbfinalträume zu erinnern. Jetzt hatte auch der letzte Morgenmuffel Bock auf das Spiel, egal ob Tribüne, Coaching-Zone oder Spielfeld.
Im zweiten Spielabschnitt zeigte Grimma seine Klasse. Innerhalb von vier Spielminuten egalisierten sie den Vorsprung zum 4-4. Moritz zockte dann nochmal eiskalt den Ball ins Tor. Danach sah man aber vergebene Chancen auf beiden Seiten des Spielfeldes.
Dem 5-5 der Gäste folgte eine Auszeit durch Grimma. Die Powerreihe der Gäste lief unsere Jungbiber schwindelig und netzte zum 5-6 ein. Sollten die Träume jetzt doch platzen? „Nein“, entschied sich Leon trocken und machte gegen die jetzt platten Sachsen den 6-6 Ausgleich. Hatte man selber viel geopfert, um den Ausgleich zu erzwingen, schaffte es bei einem letzten Angriff der Gäste Jastin schon nicht mehr zurück. Die müden Grimmaer spielten aber einmal zu viel und so stand Leon goldrichtig für einen Fehlpass der Gäste vom MFBC. Der lange Pass auf den noch vorne stehenden Jastin sorgte schon für Gänsehaut bei den Biberfans, als dieser dann noch den Torwart drei Sekunden vor dem Spielende umkurvte und den Ball ins Tor drosch war es vorbei. Freude, Tränen und Jubelschrei mischten sich in den Abpfiff des Spiels und der besten Saisonleistung auf den Punkt geliefert. Alles, was jetzt noch kommen sollte, war nur das Sahnehäubchen für das kämpferischste und läuferisch intensivste Spiel, das dieses Team je gespielt haben sollte.
Alle Teams der zweiten Staffel setzten sich in ihrem ersten Spiel gegen den anderen Gegner durch, wodurch sich Partien gegen alte Bekannte ergeben sollten. Im Halbfinale traf man auf die starken Dessauer. Gegen satte vier Reihen war ein Weiterkommen nahezu unmöglich, da man selber leider nur mit zwei Reihen spielen konnte. Schnell herausgespielte Tore der Dessauer ließen den Bibern wenig Chance und außer den beiden Toren von Leon und einem Tor von Emma, hatte dieses Spiel wenige Highlights für unsere U13. Dazu zählte aber definitiv Johannes aberkanntes Tor. Nachdem er sich den Ball zweimal auf der Kelle zurechtlupfte, verwandelte er Volley aus der Hüfte in die Maschen. Das hatte schon etwas vom Baseball und man staunte nicht schlecht über dieses trickreiche Kunststück. Auch der mittlerweile nachgereiste Niklas sorgte für Stirnrunzeln bei den Dessauern. Nachdem er den Ball irgendwie in Richtung Tor bugsierte, prallte dieser unglücklich an das Kinn eines Dessauer Spielers und fand seinen Weg ins Tor. Regulär und irgendwie auch toll gemacht, danke Niklas für dieses Schmunzeltor.
4-18 Endstand, abhaken und weitermachen im Spiel um Platz 3.
Dort wartete im kleinen Finale der Angstgegner der Saison:
Spielgemeinschaft Markranstädt/ MFBC Leipzig
Vor 112 Zuschauern wollte man den Fluch brechen und endlich dieses Spiel gewinnen. Zweimal hatte man sich während der regulären Saison schon die verdiente Butter vom Brot nehmen lassen. Heute sollte endlich eine Revanche her.
In der ersten Spielzeit sah es auch ganz nach einem besseren Ende, bei diesem tennisartigen Spielverlauf, für die Biber aus. Jastin (2), Jette, Niklas (2) und Leon schraubten die Führung zum 6-4 Pausenstand hoch. Leider sollte der Abstand, trotz massenhafter Chancen, nicht größer werden am heutigen Tage. Die Reserven waren im zweiten Durchgang dann aber nach der Hälfte aufgebraucht. Jette (2) und Leon (2) trafen noch zum 10-8 Zwischenstand, mehr Tore konnten die Biber aber nicht beisteuern. Die SG aus Sachsen traf noch vier weitere Male und sorgte natürlich für hängende Gesichter bei allen Bibern. Wieder hatte es nicht gereicht, die tolle Leistung zu Ende zu bringen. Andererseits kann man allen Spielern des Teams den größten Respekt entgegenbringen. Mit zwei Blöcken die gesamten Playoffs zu spielen und sich aufzuopfern, war keine einfache Aufgabe und deshalb ist die Freude über einen guten vierten Platz im Nachhinein umso größer. In einer doch recht durchwachsenen Saison durfte man die Kinder im letzten Abschnitt zur Höchstform auflaufen sehen und sieht die Entwicklung jedes einzelnen Spielers sehr positiv. Ein großer Dank richtet sich an alle Unterstützer des Teams, mitreisende Eltern, aufbauende Co-Trainer, gut gelaunte Maskottchen, Livetickerer und den Spielern selber für ihren unermüdlichen Einsatz im Training. Danke, danke, danke!
Für die U13 Biber steht jetzt nur noch der teaminterne Saisonabschluss an. Mal sehen, was sich unsere Kreativköpfe um Kapitäne Jastin und Jette dieses Jahr Verrücktes ausdenken. Wir sehen uns.
Für die Saalebiber spielten: Ben Ole Bornhake (G) (0 Tore/ 0 Vorlagen), Timon Sell (G) (0/0), Jette Fallei (C) (4/2), Jastin Hasanay (C) (4/2), Moritz Hunger (3/1), Leon Knofe (6/1), Niklas Musketa (2/1), Emma Zimmermann (1/4), Johannes Meinhardt (0/2), Emil Pliske (0/0).