Saalebiber kommen mäßig aus der Sommerpause

Gut einen Monat ist die Spielzeit 2019/2020 für die 1. Mannschaft der USV Halle Saalebiber mittlerweile alt. Vier Pflichtspiele (2x Pokal, 2x Liga) hat das Team inzwischen absolviert.
Aktuell genießt man spielfreie Wochenenden und dies bietet die Gelegenheit auf die bisherigen Auftritte zurückzublicken. 
Die Ergebnisse und vor allem die gezeigten Leistungen lassen noch jede Menge Luft nach oben, doch der Reihe nach:
 
Auftaktsieg in der 1. Pokalrunde bei dem ATS Buntentor Knights in Bremen
 
Das Spiel begann mit einem Schock und der Erfolg wurde zu teuer “erkauft”. Bereits nach wenigen Minuten verletzte sich Nachwuchsspieler Ben Niclas Weise ohne größere Fremdeinwirkung und unglücklich schwer am Knie. Dies ist besonders schade, da sich Ben in der Vorbereitung mit großem Einsatz und absoluter Leidenschaft seinen Platz im Kader mehr als verdient hatte. Berechtigte Hoffnung noch in dieser Saison auf das Parkett zurückzukehren sind durchaus vorhanden, aber im Vordergrund steht zunächst die vollständige Genesung des Jugendspielers.
Das Spiel rückte bereits zu diesem Zeitpunkt in den Hintergrund und für Mitspieler sowie Trainer war es schwierig, fokussiert zu bleiben.
Nach dem ersten Drittel stand es 4:0 aus Sicht der Saalebiber. Die Führung war aufgrund der Spielanteile nicht unverdient, aber auch glücklich, bedenkt man die zu nachlässige Abwehrarbeit sowie den Auftritt der aufopferungsvoll kämpfenden Gastgeber. Zumal Goalie Roland Moll in zahlreichen 1 vs. 1-Situationen die Oberhand behalten konnte und musste.
Im zweiten Drittel konnte die Führung auf 8:0 ausgebaut werden. Es gab einige gute Spielzüge zu sehen, welche leider zu selten mit einem erfolgreichen Abschluss belohnt wurden. Trotz leicht verbessertem Defensivverhalten gehörten weiterhin viele einfache Fehler und Abstimmungsschwierigkeiten zum Spiel der Saalebiber und verhinderten so einen guten Spielrhythmus.
Im letzten Drittel konnte man das Ergebnis auf 15:0 erhöhen. Dies war vor allem den schwindenden Kräften der Gastgeber geschuldet. Trotzdem blieben sie bis zum Abpfiff gefährlich und hätten sich mindestens einen Ehrentreffer verdient gehabt. Die Saalebiber hingegen konnten endlich auch schöne Kombinationen mit Toren abschließen, hatten allerdings auch die Möglichkeiten mindestens doppelt so viele Bälle im gegnerischen Gehäuse unterzubringen.
Spieler des Spiels war Kapitän Kay Bläß (2+4), welcher mit gezielten Abschlüssen sowie Übersicht glänzen konnte.
 
Verdiente Auswärtsniederlage bei den Igels Dresden
 
Zum Ligaauftakt ging es nach Dresden und die gastgebenden Igels waren bereits im Vorfeld der Partie als schwerer Brocken und Play-off Kandidat eingestuft wurden.
Trotzdem war das Auftreten der Saalebiber über fast die gesamte Spielzeit mehr als rätselhaft. In der Defensive waren schwaches Zweikampfverhalten und schlechtes Stellungsspiel die größten Probleme. Zudem fehlten die nötige Aggressivität und Laufbereitschaft. Im Spiel nach vorne ging so gut wie gar nichts. Kaum einmal gelangen drei Pässe am Stück, was neben technischen Defiziten vor allem am nicht vorhanden Positionsspiel und Spielwitz lag.
So waren die Gastgeber das klar spielbestimmende Team und diktierten auf Grund einer hohen Ballbesitz- und geringen Fehlerquote die Partie. Trotzdem schafften es die Saalebiber nach 14 Minuten den Spielstand in eine 2:1-Führung zu drehen und der Matchplan schien langsam aufzugehen. Nach einem kapitalen Abwehrfehler ging es jedoch mit einem 2:2 in die Drittelpause.
Mit guten Vorsätzen und der Bereitschaft endlich alles Notwendige zu investieren startete man in den zweiten Durchgang, aber ein Doppelschlag der Gastgeber gleich zu Beginn machte jeglichen Optimismus zunichte. Somit konnte die Lethargie des ersten Abschnittes nicht abgelegt werden und man bot weiterhin eine völlig verunsicherte und uninspirierte Vorstellung.
Mit einem Spielstand von 2:5 für die Igels und der Tatsache, trotz allem immer noch in Schlagdistanz zu sein, ging es ins letzte Drittel. Und tatsächlich schienen die Saalebiber endlich aufzuwachen. Zwar kassierte man gleich zu Beginn den Treffer zum 2:6, aber man war endlich in der Partie. Es wurden Chancen herausgespielt und Druck aufgebaut. Der Treffer zum 3:6 ließ noch einmal berechtigte Hoffnung aufkommen, tatsächlich etwas mitnehmen zu können. Im unmittelbaren Gegenzug erzielte Dresden aber das 3:7 und der Stecker war gezogen. Es war ein ganz, ganz schwacher Auftritt, welcher intern einige Frage aufwarf.
Spieler des Spiels war Goalie Pascal Reichert, welcher als einziger Akteur annähernd Normalform erreichte und mit einigen Paraden die Niederlage ergebnistechnisch in Grenzen hielt.
 
Happyend in Overtime beim Heimauftakt gegen SCS Berlin
 
Beim ersten Heimspiel der Saison hatten die Saalebiber nach der Pleite in der Vorwoche in Dresden sehr viel gut zu machen. Konzentriert und sehr engagiert ging man zu Werke und konnte somit die Spielkontrolle übernehmen. Spielerisch schaffte man es zumindest phasenweise zu überzeugen und sich dadurch bis zur ersten Drittelpause eine 3:1-Führung herauszuschießen.

Auch im zweiten Spielabschnitt blieb man die bessere Mannschaft, schaffte es aber nicht, gute Möglichkeiten in ein besseres Ergebnis umzumünzen. Die zwischenzeitliche 5:1-Führung konnten die Gäste kurz vor der zweiten Pause auf 5:2 verkürzen. Dieser Treffer sollte der Knackpunkt für den weiteren Spielverlauf gewesen sein. Die Berliner, welche bereits in der Vorwoche gegen Ingolstadt einen 1:5-Rückstand noch in einen Sieg drehen konnten, schöpften neuen Mut. Die Saalebiber wirkten angesichts des Gegentreffers und des Auslassens einiger Gelegenheiten etwas gehemmt.
Das 5:3 unmittelbar nach Wiederanpfiff ließ die Partie endgültig in die Berliner Richtung kippen. Die Angst der Mannschaft, den schon fast sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand zu geben, war für alle im Biberbau zu spüren. Dies nutzen in der Folge vor allem die Berliner und drehten das Spiel auf 5:6. Mit sehr viel Glück, einem “Geschenk” des gegnerischen Goalies und auch Willen erkämpfte man sich kurz vor Schluss das 6:6 und die Verlängerung.
In dieser agierten die Hausherren sehr abgeklärt und erzielten folgerichtig das Game-winning-Goal. Trotzdem bleibt die Frage, warum man den Gegner nochmal so ins Spiel zurückkommen ließ, obwohl man dahingehend vorgewarnt war.
Spieler des Spiels war unser Österreicher Christian Stern (0+3), welcher bei seinen drei Vorlagen die Berliner Hintermannschaft geradezu sezierte.
 
2. Pokalrunde bringt Wiedersehen mit Magdeburg
 
Die Auslosung der 2. Runde im Pokal bescherte den Saalebibern die Gelegenheit mal wieder ein Pflichtspiel in Magdeburg zu bestreiten.
Die Rollen waren klar verteilt und so gestaltete sich die Partie dann auch. Die Saalebiber wollten und mussten das Spiel machen, während die Magdeburger mit allen Mitteln versuchten, das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.
Die ersten 18 Minuten war es kein schönes, geschweige denn gutes Spiel und auf der Anzeigetafel stand ein 1:1. In den verbleibenden 2 Minuten des ersten Drittels konnten die Saalebiber das Ergebnis jedoch auf 6:1 stellen.
Im weiteren Spielverlauf gelang es die Führung immer weiter auszubauen, ohne dabei glänzen zu müssen. Einige schöne Kombinationen sprangen dabei zwar auch heraus, aber über weite Strecken waren es Einzelaktionen bzw. individuelle Fähigkeiten, welche zum Erfolg führten.
Am Ende zog man mit einem schmucklosen 15:3-Sieg in die 3. Pokalrunde ein.
Spieler des Spiels war Kapitän Kay Bläß (0+5), welcher in einer eher zerfahrenen Begegnung mit seinem Spielverständnis Akzente setzen konnte.
 
Fazit und Ausblick
 
Den Saisonstart der Saalebiber kann man somit bestenfalls mit “in Ordnung” beschreiben. Die beiden klaren Siege im Pokal gegen unterklassige Gegner muss man, auch in dieser Höhe, so erwarten. Auch wenn diese Kontrahenten die Mannschaft erwartbarerweise nicht zu Höchstleistungen herausgefordert haben, muss man spielerisch mehr zeigen und eine noch effizientere Chancenverwertung an den Tag legen.
In der Liga bleibt die Leistung oder viel mehr Nicht-Leistung in dem Spiel gegen die Igels nach wie vor unerklärlich, wobei man natürlich auch festhalten muss, dass die Dresdner ein sehr gutes Spiel gemacht haben und in dieser Form ein ganz heißer Play-off Kandidat sein werden.

Der mühevolle Heimerfolg im Nachsitzen gegen Berlin hat zumindest in Ansätzen offenbart, welches Potential im Team steckt. Es wird aber auch immer wieder deutlich, dass man gegen jeden Gegner über 60 oder eben mehr Minuten fokussiert bleiben muss, um am Ende erfolgreich zu sein.

Nach den spielfreien Wochenenden steht ein Heimspieldoppelpack in der Liga auf dem Programm. In diesen werden die Saalebiber in Anbetracht der eigenen gezeigten Leistungen, aber vor allem der in den Biberbau kommenden Konkurrenz, nicht als Favorit gehen. Zunächst gastiert am 26.10. mit dem Dauerrivalen aus Leipzig der (auch selbsternannte) Staffelfavorit in der Saalestadt. Die Sachsen feierten zum Saisonauftakt einen souveränen Heimsieg gegen das ambitionierte Team vom Rennsteig. Außerdem bewiesen sie im Pokal Moral und drehten einen 0:4-Rückstand noch in einen 9:7-Erfolg gegen Ebersgöns.
Nur eine Woche später empfängt man am 02.11. den Aufsteiger aus Dessau. Das Team aus der Bauhaus-Stadt ist mit Sicherheit kein Underdog. Zwei Siegen zum Start in der Liga folgte im Pokal fast die Sensation, als man sich nur knapp und nach mehrmaliger Führung dem Erstligisten aus Wernigerode mit 7:9 geschlagen geben musste.
So gesehen werden die kommenden Wochen alles andere als einfach für die Mannschaft der Saalebiber und es bleibt abzuwarten wie sich die stark verjüngte Truppe dabei präsentiert.

Spendenaktion

Liebe Floorballfreunde,

am 09.10.2019 wurden in Halle zwei Menschen kaltblütig aus dem Leben gerissen. Wie viele andere, möchten auch wir uns solidarisch mit den Hinterbliebenen der Opfer Jana und Kevin zeigen.

Alle Einnahmen der Begegnung USV Halle Saalebiber – SC DHfK Leipzig werden dem offiziellen Spendenkonto zu Gute kommen. Die Partie startet am kommenden Samstag um 19:00 im Biberbau.

Zusätzlich wird das Game Worn Jersey unseres Kapitäns #92 Kay Bläß versteigert. Gebote können ab sofort per PN oder Kommentar und am Samstag beim Spiel abgegeben werden. Die Versteigerung endet in der zweiten Drittelpause.

In unserer Stadt ist kein Platz für Hass – Halle hält zusammen!

#hallezusammen #hal0910

USV Halle Saalebiber unterziehen sich einer Verjüngungskur

– geschrieben von Jeff Klemm –

Mit der Aufnahme weiterer Jugendspieler aus dem eigenen Nachwuchs in die 1.Herrenmannschaft wird der Kader der Saalebiber mit talentierten Eigengewächsen bestückt. Die meisten Nachwuchsspieler waren zuvor Bestandteil der Landesauswahl Sachsen-Anhalt, oder gar der Nationalmannschaft in ihrer jeweiligen Altersklasse.  

Die Saison 18/19 endete für die USV Saalebiber bereits im März auf dem 3.Platz. Damit verpasste man die Playoffs in der 2. Floorball-Bundesliga in der Staffel Süd/Ost zum ersten Mal seit der Saison 2011/2012.Lässt sich deshalb von einer enttäuschenden vergangenen Saison sprechen? Für einige Spieler und Fans war dies sicherlich der Fall. Der Trainier Steve Seidlitz erklärte einen Monat nach Saisonende: “Als regelmäßiger Play-Off Teilnehmer und somit vermeintliches Spitzenteam der 2. Bundesliga sind die eigenen Ansprüche natürlich immer recht groß.” Grundsätzlich stehe für ihn eine stetige Weiterentwicklung des Teams aber vor Platzierungen. Zudem landete man mit lediglich 3 Punkten hinter dem Dauerkonkurrenten DHFK Leipzig. Die Play-Offs waren somit jederzeit in greifbarer Nähe. 

Doch was bleibt, nachdem man vor 4 Jahren bereits eine Saison in der 1. Floorball Bundesliga bestritt und sich zuletzt mit dem 3. Platz in der 2. Liga begnügen musste? Zum einen bleiben die Saalebiber mit dem Wiederaufstieg des TV Schriesheim in die 1.Bundesliga und das Ausbleiben eines Absteigers aus der 1. in die 2.Liga Süd/Ost von einem starken Konkurrenten um die Playoffs für die im September gestartete Saison verschont. Zum anderen weist die Kaderplanung unverkennbar auf eine Verjüngerungskur bei den Saalestädtern hin. Allein 6 Spieler sind 18 Jahre oder jünger. Gemeinsam spielten sie in der vergangenen Saison für die 2.Herrenmannschaft in der Regionalliga und für das U17 Team um die deutsche Meisterschaft. Außerdem waren 5 von ihnen noch in der Landesauswahl der U17 aktiv. Janosch Fuchs und Laurence Kubusch schafften nun sogar den Sprung von der U17-Nationalmannschaft in den Kader der U19-Nati. 

Nun möchte man die Früchte guter Jugendarbeit ernten, sind sich die Verantwortlichen des Vereins einig. “Technisch sind die Jungs jetzt schon verdammt stark. Noch bestehende körperliche Defizite können mit dem richtigen Stellungsspiel und Cleverness aufgewogen werden”, erklärt Trainer Steve Seidlitz. 

Auf dem Papier steht folglich ein gut ausbalanciertes Team aus erfahrenen Spielern und Jugendspielern, dass unabhängig vom Tabellenplatz den Zuschauern in der anstehenden Saison viel Spaß bereiten könnte. 

Im ersten Punktspiel musste man sich auswärts leider noch den Igels Dresden 3:7 geschlagen geben. Im anstehenden Heimspiel gegen SCS Berlin jedoch sollen im heimischen Biberbau 3 Punkte her. 

Vermerk: Das erste Heimspiel ist am 28.09 (Samstag) gegen SCS Berlin, 18:30 Uhr, in der Universitätssporthalle (“Biberbau”), Selkestraße 7.

Aufstieg? Nein! Play-Offs? Nein! Enttäuschung? Mitnichten!!!

– geschrieben von Steve Seidlitz –

Die Saison 2018/2019 ist für die 1. Mannschaft der Saalebiber in den Büchern. Vor rund einem Monat ging sie mit einem Heimerfolg zu Ende. Das ist die Gelegenheit, einen ausführlichen Blick auf die vergangene Spielzeit zu werfen und in Form einer detaillierteren Analyse eine Bewertung vorzunehmen.

Um diese Bewertung möglichst objektiv und nachvollziehbar zu gestalten, lohnt sich ein kleiner Rückblick in das Jahr 2016: Die Saalebiber sind gerade aus der 1. Bundesliga abgestiegen. In Anbetracht der Tatsache, dass der Aufstieg ein Jahr zuvor am “grünen Tisch“ erfolgte, nicht wirklich überraschend, aber natürlich trotzdem bedauerlich. Jedoch sollte dies noch nicht der Tiefpunkt gewesen sein. In Folge des Abstiegs verließen 10 Spieler das Team, welche über Jahre hinweg der Mannschaft ihr Gesicht gegeben hatten. Eigentlich unnötig zu erwähnen, dass es sich dabei natürlich um zahlreiche Leistungsträger handelte, welche maßgeblich für die Erfolge mitverantwortlich gewesen waren. In diesem Zusammenhang von einem Umbruch zu reden, wäre eine Untertreibung. Vielmehr muss man von einer Runderneuerung sprechen, welche zum damaligen Zeitpunkt völlig offen ließ, in welche Richtung sich die Mannschaft entwickeln würde.
Ein harter Kern ergänzt von jüngeren Spielern, welchen bis dato eher wenig Spielzeit zu Teil wurde, und einige Akteure aus der 2. Mannschaft sowie externe Hoffnungsträger mussten als Team zusammenwachsen. Zusätzlich kam ein neuer Trainer, der in dieser Situation auch noch seine eigenen Ideen einbringen wollte.
Die Entwicklung der Mannschaft stand und steht immer an erster Stelle. Diesem Fakt sind sämtliche Erfolgsansprüche erst einmal unterzuordnen.
Der absoluten Lern- und Leistungsbereitschaft sowie dem Ehrgeiz des Teams ist es zu verdanken, dass am Ende der ersten gemeinsamen Saison 2016/2017 die Teilnahme an den Play-Offs stand. Dieser Erfolg war nicht zu erwarten und ist auf Grund der bereits genannten Umstände gar nicht hoch genug zu bewerten.
Es spricht für sich, dass das Team auch in der Folge nach mehr strebte und diesem Anspruch auch Taten folgen ließ. Die Saison 2017/2018 wurde die erfolgreichste, welche die Saalebiber jemals in der 2. Bundesliga gespielt haben. Als souveräner Tabellenerster konnte man sich erneut für die Play-Offs qualifizieren.

Es darf also keineswegs vergessen werden, wo diese Mannschaft herkommt und was sie bereits geleistet hat, wenn man die vergangene Spielzeit bewerten möchte.

Die Vorbereitung auf die Saison 2018/2019 gestaltete sich durchaus schwierig. Zum einen musste das bittere Aus in den Play-Offs der Vorsaison verarbeitet werden. Zum anderen bestand die latente Gefahr auf Grund der sehr erfolgreichen vorangegangen Spielzeit, nicht von Beginn an die nötige Bereitschaft alles zu investieren an den Tag zu legen. Eine geringe Trainingsbeteilung zog sich von der Vorbereitung später durch die ganze Saison. Außerdem erschwerten wenige Hallentrainingszeiten die Vorbereitung. Zudem ließ sowohl die Quantität als auch die eigene Qualität an bzw. in den Testspielen ziemlich zu wünschen übrig. Somit ging es mit dem Wissen nur bedingt konkurrenzfähig zu sein in diese Saison und die gezeigten Leistungen bestätigten diesen Eindruck.

Konstanz, taktische Disziplin und absolute Leistungsbereitschaft waren über die gesamte Saison die Schlagwörter. Und an all diesen Dingen hat es leider regelmäßig gemangelt. Tabellarisch hatte man immer Kontakt zur Spitzengruppe bzw. war ein Teil davon. Jedoch ist die Platzierung wie bereits eingangs erwähnt maximal zweitrangig. Die Entwicklung steht ganz oben und eben diese ging nur sehr langsam voran. Im Gegenteil, in verschiedenen Bereichen galt es zunächst, das Niveau der vorangegangenen Spielzeiten zu erreichen, um darauf aufbauend auch noch weitere Fortschritte erzielen zu können.
Phasenweise ließ das Team sein Potential aufblitzen und gab dem jeweiligen Gegner kaum eine Chance. Da diese Phasen jedoch meist maximal eines von drei Dritteln andauern sollten, war jeder Sieg am Ende auch hart erkämpft.

Als regelmäßiger Play-Off Teilnehmer und somit vermeintliches Spitzenteam der 2. Bundesliga sind die eigenen Ansprüche natürlich immer recht groß. Verständlicherweise wächst zudem mit jedem Jahr der Abstinenz auch die Sehnsucht nach der 1. Liga. Dass dies natürlich nicht nur im Team selbst, sondern auch im Verein sowie im Umfeld und bei allen Unterstützern der Fall ist, birgt einen gewissen Druck.
Dabei darf aber nie vergessen werden, dass Erfolg, egal wie oder über was man diesen definiert, niemals als Selbstverständlichkeit angesehen werden darf.

Am Ende der Saison 2018/2019 steht für die Saalebiber ein 3. Tabellenplatz. Die Play-Offs wurden nicht erreicht. Das sind die Fakten, aber nur die halbe Wahrheit. Auch in der zurückliegenden Spielzeit hat in wichtigen Bereichen eine Entwicklung stattgefunden, wenn auch nicht so schnell und ausgeprägt wie in den Jahren zuvor. Vor allem konnten auf Grund verschiedener suboptimaler Umstände Erfahrungen gesammelt werden, welche für die Zukunft unbezahlbar sein werden. Daraus kann das Team sowie jeder Spieler individuell nur gestärkt hervorgehen.
Siege sind nicht zwingend ein Indikator für die Weiterentwicklung eines Teams, aber ein Team, welches sich weiterentwickelt, wird zwangsläufig erfolgreich sein.
Aus diesem Grund ist der 3. Platz auch keineswegs eine Enttäuschung. Es kann und darf der Mannschaft ja jetzt nicht zum Nachteil gereichen, dass sie in den zwei Jahren nach dem Abstieg und unter dem Umstand der Erneuerung eine sehr gute Entwicklung genommen hat. Und im Vergleich dazu im letzten Jahr eine normale.

Bleibt nur noch den Blick in die Zukunft zu richten. Einige Spieler werden das Team aus diversen Gründen verlassen (müssen). Die Integration weiterer talentierter junger Spieler ist die Philosophie, welche die Saalebiber dabei für sich auserkoren haben. Da ist es natürlich von Vorteil, dass man im Verein mittlerweile über eine sehr breit aufgestellte sowie qualitativ hochwertige Jugendarbeit verfügt. Einige Spieler aus der eigenen U17 sollen den Weg in die 1. Mannschaft finden. Dadurch soll das Team in der Breite qualitativ besser aufgestellt werden. Demzufolge kann und wird auch der kommenden Saison ambitioniert entgegen geblickt werden. Ohne selbstverständlich zu vergessen, dass man dem (jungen) Team für seine Entwicklung auch die nötige Zeit einräumen muss.